Bad Bramstedts neue Marketingfrau Jöhnk: Wir legen Wert auf grüne Ideen

Wie sind Sie nach Bad Bramstedt gekommen? Nach meinem Studium im Bereich Stadt- und Regionalentwicklung wollte ich endlich das gelernte Wissen in die Tat umsetzen. In Bad Bramstedt bat sich die Möglichkeit, in zwei sehr spannenden Feldern zu arbeiten: dem Stadtmarketing und der Wirtschaftsförderung. Ich sehe hier viele Überschneidungen: Wie schaffen wir es gemeinsam, unsere Stadt sowohl für Bürger und Bürgerinnen als auch für neue und bereits seit Jahrzehnten ansässige Unternehmen, Vereine und Institutionen attraktiv zu gestalten, vielfältige Angebote zu schaffen, dabei Neues zu wagen, aber auch Traditionen zu wahren? Was mögen Sie besonders an Bad Bramstedt? Die kurzen Wege, die großartige Natur, das effektive Arbeiten. Fast alles geht hier sehr schnell, sehr unkompliziert, die Bürger sind schnell für neue Ideen zu begeistern und engagieren sich sofort. Die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt sind in dieser Stadt groß. Da hat Bad Bramstedt vielen Mitbewerbern einiges voraus. Diese Stadt hat großes Potenzial, nicht nur, was ihre wirtschaftliche Entwicklung angeht. Es wird jetzt viel geredet über die Stadtmarken-Entwicklung Bad Bramstedts. Was hat das mit der Wirtschaftsförderung zu tun? Es wird nicht nur geredet, wir arbeiten genaugenommen sogar fast ein Jahr schon intensiv daran. Die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Entwicklung vorhandener, neue Mitbürger zu gewinnen, Fachkräfte zu halten, Arbeitsplätze zu schaffen, Investitionen auszulösen und gar junge Familien herzulocken: Bad Bramstedt hat große Aufgaben vor sich, die alle miteinander verzahnt sind. Was macht Sie so optimistisch, dass das gelingen wird? Zum Glück hat die Stadt enorme Standortvorteile anderen gegenüber, aber das sollten wir den Menschen auch sagen und zeigen. Bad Bramstedt muss sich sozusagen am Markt seinen Qualitäten entsprechend positionieren, eben Marke werden. Dazu gehört ein Auftritt mit hohem Wiedererkennungswert, der diese Positionierung, die wirklich besondere Position der Stadt stützt. Welche Standortvorteile meinen Sie? Die Unterstützung, die es hier von Verwaltung, Gemeinde und Einwohnern für wirtschaftliches und auch soziales Engagement gibt. Die hervorragende Lage unserer Stadt: mitten im Grünen und doch mit einer direkten Autobahnanbindung an die A7, sprich nach Skandinavien genauso wie in Richtung Süden oder Osten und die Nähe zu Hamburg. Und nicht zuletzt: die hohe Lebensqualität von Bad Bramstedt, extrem wichtig auch zur Akquise und zum Halten von Fachkräften. Mit dem Endoprothesenhersteller Link ist 2020 ja schon eine große Firmenansiedlung vertraglich fixiert worden. Wie geht es weiter mit dem Gewerbepark Auenland am Lohstücker Weg oder in der Erweiterung des Gewerbegebietes Nord? Haben Sie noch andere Anfragen von Firmen? Die Liste an Grundstücksinteressenten für unsere beiden Gewerbestandorte ist sehr lang. Im Gewerbepark Auenland stehen zukünftig fast 13 Hektar Fläche zur Verfügung. An den Endoprothesenhersteller Link konnten wir fünf Hektar verkaufen. Im Gewerbegebiet Nord werden ebenfalls noch einmal weitere drei Hektar Gewerbefläche entwickelt. Wir haben eine hohe Nachfrage an Gewerbegrundstücken – sei es von lokalen Unternehmen vor Ort, die sich gerne erweitern möchten, oder Anfragen über Nordgate aus Schleswig-Holstein oder aus dem gesamten Bundesgebiet. Dann können Sie ja wählerisch sein, welche Unternehmen zum Zuge kommen. An beiden Gewerbestandorten ist es uns besonders wichtig, einen nachhaltigen Ansatz zu forcieren und wir legen Wert auf „grüne Ideen“ bei den Neubauten, wie Dachbegrünung, Fotovoltaik-Anlagen oder die E-Ladesäule auf dem Firmengelände. Sie sprachen davon, junge Familien herzulocken. Finden die denn überhaupt noch Bauplätze? Wo, außer dem letzten Abschnitt an der Bimöhler Straße, könnten noch Wohngebiete erschlossen werden? Dort an der Bimöhler Straße wird noch einmal Platz für circa 100 bis 120 weitere Wohneinheiten sein. Das wird gerade planerisch vorbereitet. Außerdem wird zeitnah in die Überlegungen zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes eingestiegen. Der Flächennutzungsplan soll die städtebaulichen Entwicklungsvorstellungen der Stadt Bad Bramstedt bis etwa ins Jahr 2040 widerspiegeln. Wir haben im weiteren Stadtgebiet noch an einigen Stellen kleinere Baulandreserven. Am 30. Januar soll auf dem auf Youtube ausgestrahlten Neujahrsempfang das neue Logo der Stadt vorgestellt werden. Welche Rolle spielt das für Ihre Arbeit? Es wird in der Kommunikation vieles erleichtern. Wenn Bad Bramstedt in der Binnen- und Außenkommunikation sich auch so unverwechselbar zeigt, wie es ist, also sein ganzes Potenzial in der Außendarstellung pointiert zeigen kann, vom Briefbogen über Vertragswerke, Werbemittel, Visitenkarten bis zu Plakaten und Flaggen, dann wirkt das gleich doppelt. Nach außen, überall dort, wo wir uns präsentieren, von Nordgate über Messen bis zum Dialog mit Unternehmen. Und nach innen stärkt es das städtische Selbstbewusstsein. Interview: Einar Behn