Bad Segeberg: Stadtpolitik will neues Mineralwasser fürs Rathaus

Einstimmig brachten die Mitglieder des Hauptausschusses jetzt einen Antrag der SPD-Fraktion auf den Weg, künftig ein anderes Wasser zu beschaffen. "Wir freuen uns über das Votum – selbst wenn unser Antrag nur mit einem Zusatz positiv beschieden worden ist", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Dirk Wehrmann. SPD setzt auf "Viva Con Aqua": Stück für Stück – oder im konkreten Fall besser: Schluck für Schluck – will Bad Segebergs Stadtpolitik nachhaltiger werden. Ursprünglich hatte der SPD-Mann vorgeschlagen, das aus dem Sachsenwald stammende Mineralwasser gegen die Abfüllungen von "Viva Con Aqua" zu tauschen. "Die 2006 in Hamburg gegründete Non-Profit-Organisation setzt sich für den sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung in Ländern der Südhalbkugel ein", argumentierte Wehrmann. Zudem werde das Wasser in Schleswig-Holstein bei der Firma "Husumer Mineralbrunnen" abgefüllt. "Die Flaschen werden also nicht durch ganz Deutschland gefahren, um hier auf den Tisch gestellt werden zu können", sagte Wehrmann. Das sei umweltfreundlich, nachhaltig – "und nicht einmal teurer, die Literflasche ist mit 0,65 Euro vergleichbar mit dem Preis anderer Markenanbieter." CDU will sich nicht auf Marke festlegen: So schlüssig die Argumentation der SPD auch war, ganz so leicht war die CDU im Ausschuss dann aber doch nicht zu überzeugen. Die Festlegung auf eine spezielle Marke schmeckte vor allem Stadtvertreter Olaf Reiter nicht. "Es gibt ja auch noch andere Marken, die auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit setzen", argumentierte er. Eine flüssige Alternative wäre zum Beispiel die Marke "share". Nur: Die stammt aus einer Quelle im Allgäu, entsprechend weit wären die Transportwege vom Abfüllort ins Bad Segeberger Rathaus. Wasserkonsum im Rathaus steigt: Der Ausschuss einigte sich schließlich auf den Kompromiss, die Stadtverwaltung möge künftig beim Einkauf von Mineralwasser darauf achten, dass dies "umweltfreundlich, nachhaltig und regional" sei. Das letzte Wort hat in der kommenden Woche die Stadtvertretung. Die Bürger werden von dem favorisierten Markenwechsel der Politik indes kaum etwas bemerken: Sprudel und Stilles werden nämlich vorzugsweise den Kommunalpolitikern bei Ausschüssen und Sitzungen und Gästen offizieller Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen offeriert. 1500 Liter hat die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr beschafft – übrigens fast ein Drittel mehr als noch 2017. SPD-Mann Wehrmann denkt schon einen Schritt weiter: "Langfristig wäre es toll, einen Wasserspender im Rathaus zu installieren." Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.