Bad Segeberg bekommt fast acht Millionen Euro für vier Großprojekte

Über stolze knapp acht Millionen Euro aus verschiedenen Töpfen kann sich die Kreisstadt freuen, die das Geld nun zweckgebunden in vier große Projekte stecken wird. Den mit Abstand größten Posten macht mit etwa über fünf Millionen Euro der Zuschuss für die von der Stadtvertretung voriges Jahr mit großer Mehrheit beschlossene Sanierung des maroden Hallenbades an der Theodor-Storm-Straße aus. Derzeit wird das Investitionsvolumen auf gut zehn Millionen Euro beziffert. Vom bereits seit etwa einem Jahr geschlossenen Gebäude wird nur noch ein Betongerippe übrig bleiben, ehe es dann von Grund auf instandgesetzt wird. Das städtische Bauamt hat über 30 Ausschreibungen in Vorbereitung. Größter Posten ist das Hallenbad: Während ihrer Sitzung am Dienstagabend in der Schule am Burgfeld haben die Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter einstimmig beschlossen, das Hallenbad bis zum Beginn der auf 24 bis 26 Jahre kalkulierten Bauzeit nicht mehr zu öffnen. Mit einer Wiedereröffnung der Anlage, in der neben dem Vereinssport auch Schulunterricht stattgefunden hat, wird nicht vor August 2023 gerechnet. Schule bekommt Schulhof: Zweitgrößter Posten ist mit rund 2,2 Millionen Euro Fördergeld der neue Schulhof der Gemeinschaftsschule am Burgfeld. Hier profitiere der Schulverband Segeberg, eigentlich zuständiger Träger der Schule, davon, dass die Stadt Bad Segeberg als Bauherrin auftritt, betonte der Bürgermeister, zugleich Verbandsvorsteher. Nur deshalb bekomme die Schule in der Südstadt das Außengelände beinahe zum Nulltarif – der Zuschuss decke rund 90 Prozent der Kosten ab. Für den Baubeginn wird laut Verwaltung aktuell der Monat Mai angepeilt; auch dort sind die Ausschreibungen noch nicht abgeschlossen. Nach Abschluss der Arbeiten können sich Schülerschaft und Lehrkräfte unter anderem über ein Multifunktionsfeld für Fußball und Basketball sowie eine Bewegungs-Zone mit Boden-Trampolinen und Kletterseilen freuen. Auch ein Schulgarten, naturnahe Rückzugsorte und "grüne Klassenzimmer" sind im Konzept vorgesehen. Besonders wichtig ist sowohl der Verwaltung als auch den Planern, das Schulgelände möglichst elegant mit dem eigentlichen Stadtteil zu verbinden. Denn das ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Mittel aus dem Programm "Soziale Stadt" fließen können. Halbe Million für den Marktplatz: Weitere knapp 490.000 Euro verbucht die Stadt Bad Segeberg für die barrierefreie Umgestaltung ihres Marktplatzes, mit der bereits am kommenden Dienstag begonnen werden soll. Das Geld stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Geplant sind unter anderem eine komplette Neupflasterung des gesamten Areals sowie Sitzmöglichkeiten und Fahrradständer. Auch Bäume sollen gepflanzt werden – wobei viele Segeberger noch immer den kürzlich gefällten Zierkirschen nachtrauern. Alles in allem liegen die veranschlagten Kosten des auf mehrere Monate angelegten Projektes bei rund 977.000 Euro, von denen die Stadt selbst die Hälfte selbst tragen muss. Besonders wichtig für die Geschäftsleute: Ihre Läden sollen während der in mehrere Abschnitte gegliederten Bauphase für die Kundschaft immer erreichbar bleiben. Inwieweit sie dann auch geöffnet haben, hängt allerdings von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Neubau der Soldaten-Brücke: Noch einmal rund 300.000 Euro hat die Stadt für ihr Vorhaben verbucht, die sogenannte Soldatenbrücke über die Trave, die bereits seit Jahren gesperrt ist, als Rad- und Fußweg-Brücke für rund 400.000 Euro komplett neu zu bauen. Das Bauwerk war im Jahr 1972 von Soldaten aus der nahe gelegenen Lettow-Vorbeck-Kaserne errichtet worden. Die morsche Konstruktion soll noch in diesem Jahr abgerissen werden. Die Fertigstellung wird der gut gelaunte Mann mit den Kontoauszügen allerdings bei keinem der vier genannten Projekte mehr im Amt miterleben. Bereits Anfang Juni übergibt Bürgermeister Dieter Schönfeld die Geschäfte im Rathaus an seinen Nachfolger Toni Köppen. Gegen ihn hatte er im November vorigen Jahres bei der Stichwahl um das Amt verloren.