Bauarbeiten am Donnerstag in Klein Rönnau: 800 Haushalte ohne Wasser

Von 8 bis voraussichtlich 16 Uhr wird es am morgigen Donnerstag kein Wasser geben in Klein Rönnau. Betroffen sind knapp 800 Haushalte im Ort. "Wir haben alle Haushalte per Flyer informiert", sagt Bürgermeister Dietrich Herms. So könne sich jeder einen Wasservorrat anlegen. Winfried Köhler, Geschäftsführer des Versorgers EWS, Energie und Wasser Wahlstedt/Bad Segeberg, empfiehlt, die Badewanne voll laufen zu lassen oder ein paar Zehn-Liter-Eimer. Kita sollte sich mit Kanistern versorgen: Aufregung verursachte die Ankündigung der Wasserabschaltung in der Kita Immenhuus In Klein Rönnau. Der Träger, der DRK-Kreisverband, hatte sich an die Eltern mit einem Hilfeersuchen gewandt. "Uns wurden 70 Wasserkanister angeboten", berichtet Kitaleiterin Nina Meier. Allerdings wäre es sehr schwierig gewesen, die derzeit geltenden Hygienevorschriften aufrechtzuerhalten. Schon bei der Ankunft der knapp 60 Kinder sollen sie sich das erste Mal die Hände waschen. Hier hätte bei jedem Kind ein Erzieher einen Wasserkanister halten müssen. Der personelle Mehraufwand wäre enorm, so Meier. Außerdem müssten die Kanister auch ins Gebäude geschleppt werden. Deshalb hatte die Kita bereits um Hilfe in der Elternschaft gebeten. Protest aus der Elternschaft: Der Aufruf erreichte auch Christoph Matusch aus Groß Rönnau. "Wir haben zwei Kinder in der Kita." Absolut inakzeptabel ist für ihn die Idee, eine Kita über Stunden am Tag ohne Wasser dastehen zu lassen. Insbesondere jetzt, wenn die Kinder vermehrt am Tag die Hände waschen sollen zum Infektionsschutz. Per Brief wandte er sich an die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden. Er forderte die Arbeiten am Abend und in der Nacht auszuführen. Klein Rönnaus Bürgermeister Dietrich Herms versteht die Aufregung nicht. "Ich glaube nicht, dass die Kinder allein auf die Toilette gehen in der Kita. Dann ist es doch kein Problem, mal mit einem Eimer nachzuspülen." Außerdem gebe es nebenan im Bürgerhaus jede Menge Desinfektionsmittel, das hätte die Kita nutzen können zur Handhygiene. Sinneswandel beim Wasserversorger: "Die 70 Kanister sind eine Erstausstattung", sagt Winfried Köhler, Geschäftsführer des zuständigen Wasserversorgers EWS. "Wir würden nach Bedarf nachliefern." So erläuterte er die Idee der Wasserversorgung für die Kita am Dienstag auf Nachfrage. Kaum eine halbe Stunde später kündigte Köhler eine neue Lösung an: Ein Tankwagen soll am Donnerstag an die Wasserleitung der Kita angeschlossen werden. Das Wasser werde mit Druck in die Leitungen gepumpt. So können Toiletten und Waschbecken nun normal genutzt werden während der Wasserabschaltung. "Wir haben die Anregungen aufgenommen", begründet Köhler die kurzfristige Änderung. Kita-Träger zufrieden mit der neuen Lösung: "Eine perfekte Lösung", nennt dies Katrin Buchholz, zuständig beim DRK-Kreisverband für die Kindertagesstätten. Nur mit Kanistern arbeiten zu müssen, wäre sehr schwierig geworden. Aber das Baugebiet müsse ja auch mit den Arbeiten vorankommen, zeigt sie Verständnis für die Abschaltung des Wassers. Für Christoph Matusch ist es trotzdem unverständlich, warum die Arbeiten nicht am Abend und nachts ausgeführt werden. Er sei vom Fach, in Städten wie Hamburg sei so ein Vorgehen normal. Immerhin gebe es in Klein Rönnau auch andere Betriebe, die tagsüber Wasser benötigten. Wasser für den Notfall am Feuerwehrhaus: EWS-Geschäftsführer Köhler betont, man versuche die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Ziel sei es, die Arbeiten vor 16 Uhr fertig zu bekommen. Tagsüber seien viele Menschen nicht zu Hause, am Abend wiederum seien alle da. Da die Kita nun über einen Tankwagen versorgt wird, sollen die geplanten Wasserkanister für die Klein Rönnauer zur Verfügung stehen für den Notfall. Laut Köhler sollen diese ab 8 Uhr am Feuerwehrhaus stehen. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.