Beim Probelauf im Impfzentrum Wahlstedt wurden auch Notfälle durchgespielt

Um die Teilnehmenden der Übung besonders zu schützen, habe diese unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen stattgefunden, erklärt Tabea Ketzner, Koordinatorin für die Impfzentren in der Segeberger Kreisverwaltung. So hätten beispielsweise alle eine FFP2-Maske getragen. Auch auf die Einhaltung der Abstände sei akribisch geachtet worden, so Ketzner: "Denn das ist ja etwas, was am Ende im Echtbetrieb auch genau so umgesetzt werden muss." Ehrenamtler vom DRK spielten Impfwillige: Mit dabei waren nach Darstellung von Kreis-Sprecherin Sabrina Müller neben der Bundeswehr auch die Polizei, ein Arzt, medizinische Fachangestellte und Ehrenamtliche vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), die sich als Impflinge zur Verfügung gestellt hatten. Auf dem Parkplatz vor der Tennishalle wartete ein Bundeswehrsoldat mit dem Fieberthermometer in der Hand. Wer hier weitergehen wollte, dufte zunächst einmal keine erhöhte Temperatur haben. Im Inneren des Gebäudes folgten Anmeldung, Warten, Arztgespräch, "Pieks" in den Oberarm und nochmaliges Warten, ob Impfreaktionen auftreten. Kreislaufschwäche und allergische Reaktion: Drei der Impfwilligen hatten vor dem Probelauf die Anweisung vom Arzt erhalten, einen Notfall vorzutäuschen. "Wer das sein würde, wusste aber niemand sonst", schildert Müller. Und so brach bei einem DRK-Angehörigen bereits vor der Impfung vermeintlich der Kreislauf vor Nervosität zusammen, ein weiterer Ehrenamtlicher mimte eine allergische Reaktion im Anschluss. Auch Kleinigkeiten müssen stimmen: Alle Stationen sollten so realistisch wie unter Übungsbedingungen möglich durchgespielt werden; jeder einzelne Arbeitsschritt wurde dabei unter die Lupe genommen: Reichen die Schreibmöglichkeiten im Eingangsbereich zum Ausfüllen der Anmeldebögen aus? Wo sollte die Ablage für die Bögen stehen? Und wie kommt der Impfpass von der Anmeldung über den Arzt am Ende wieder zum Geimpften? "Teilweise ging es nur um Kleinigkeiten, aber auch diese Abläufe müssen sitzen, damit das System in sicher funktioniert", erklärt Tabea Ketzner. Lesen Sie auch: Impfzentrum in Norderstedt ist startklar Zeitlich habe am Ende manches länger gedauert als die fünf Minuten, die im Schnitt für jeden Teilnehmer eingeplant werden. "Das lag aber auch daran, dass wir immer wieder unterbrochen und Unklarheiten sofort in der Situation geklärt haben", so die Koordinatorin. Die Übung habe schließlich auch dazu gedient, eine Ablauf-Schablone für die anderen beiden Impfzentren in Kaltenkirchen und Norderstedt zu erhalten. "Denn auch wenn die örtlichen Gegebenheiten natürlich immer andere sind: Das Zusammenspiel der einzelnen Schritte wird das gleiche sein", so Ketzner.