Beinahe Stillstand auf der Kegelbahn wegen Corona

"Wir trainieren, um Meisterschaften und Punktspiele zu absolvieren", sagt Thorsten Kröger, Teammanager der Spielgemeinschaft Segeberg-Stormarn-Trappenkamp. "Aber in den schleswig-holsteinischen Landesklassen sowie in unserer Region sind bis zum Jahresende alle Ligen ausgesetzt. Da fällt es den Aktiven schwer, sich zu motivieren." Spielabsagen in der Damen-Bundesliga: Jetzt hat es auch die Damen-Bundesliga getroffen. Der für das kommende Wochenende geplante Einstieg in die Saison wurde gestrichen. Wenn überhaupt, werden Christine Künstler, Christina de Vries, Karin Piehl, Alexandra Hellberg und Cordula Elvers, die mit zwei Spielerinnen aus Stormarn das Erstliga-Team der SG Segeberg-Stormarn-Trappenkamp bilden, erst im neuen Jahr um Punkte spielen. Lesen Sie auch: Kegeln ist ein fast kontaktfreier Sport Die SG-Männer befinden sich (noch) in einer besseren Lage. Der für Ende September geplante Auftakt zur 2. Bundesliga wurde zwar verlegt, aber am 10./11. Oktober rollten die Kugeln. Die Spielgemeinschaft, die im Sommer 2018 gebildet wurde und in der Großhansdorfer Kegelhalle ihr Domizil hat, setzte sich daheim gegen die Sportfreunde Husum mit 5510:5463 Holz durch, kassierte aber gegen die SGF Fidelio / Fortuna Kiel eine 5458:5501-Niederlage. Dem achtköpfigen Aufgebot gehört derzeit mit Marvin Simon (Verein Segeberger Kegler - VSK) nur ein Kegler aus dem Kreis Segeberg an. Ungewissheit, ob 2. Liga am Wochenende spielt: Am Sonnabend, 24. Oktober, steht das Spiel bei der SG Cuxhaven / Stade auf dem Programm. Einen Tag später wartet die SG Pinneberg als Gegner. "Momentan gehe ich davon aus, dass gespielt wird", spekuliert Wolfgang Friederichsen, Vorsitzender des VSK Segeberg. "Während in der Damen-Bundesliga immer vier Mannschaften plus Betreuer auf der Anlage sind, sieht der Modus in der 2. Liga der Männer Einzelspiele zwischen zwei Teams vor. Da sind dann nur sehr überschaubare 15, vielleicht 20 Leute vor Ort." Thorsten Kröger ist skeptischer als Friederichsen: "Ich befürchte, dass erst einzelne Partien ausfallen und dann die komplette Runde abgebrochen wird." Er verweist auf die steigenden Corona-Infektionszahlen: "Es wäre unverantwortlich, zum Kegeln in ein Risikogebiet zu fahren, um dann nach der Rückkehr in Quarantäne zu müssen. So etwas macht doch kein Arbeitgeber mit. Kegeln ist toll, aber eben nur Hobby!" So hoch ist der Inzidenzwert für Ihren Kreis bzw. Ihre kreisfreie Stadt Timmendorfer Strand: 35 Hotel-Mitarbeiter haben sich mit Corona infiziert 37 neue Corona-Fälle im Kreis Pinneberg - Inzidenzwert wird kritisch Hamburg wird wohl Corona-Risikogebiet An diesen Schulen und Kitas gibt es Corona-Fälle Hier gibt es 2020 in Schleswig-Holstein Weihnachtsmärkte Aktuelle Statistik: So viele Corona-Infizierte gibt es in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Segeberger Kegler haben Einnahmeverluste: In diesem Punkt sind Friederichsen und Kröger auf einer Linie. Die Folgen der Corona-Pandemie machen Friedrichsens Verein auch wirtschaftlich zu schaffen. Der VSK betreibt die Kegelhalle im Bad Segeberger Tulpenweg. "Wir waren gerade gut davor, dann kam die Pandemie und wir können kaum Geld verdienen", bedauert Friederichsen. Der Plan, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren, wurde auf Eis gelegt. Der Trainingsbetrieb lief zuletzt – natürlich unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln – fast wie gewohnt. "Auch die Jugendlichen sind bis jetzt dabei geblieben und einige der Hobbygruppen sind zurück", freut sich Bornhöveder Friederichsen. Um aber gleich einzuschränken: "Mal abwarten, wie lange diese Gruppen vor dem Hintergrund der stark steigenden Infektionszahlen bei uns noch kegeln wollen oder dürfen." Anfang Dezember entscheiden die Verbände: Ein weiteres Problem ist derzeit kaum zu lösen. Nach einem Todesfall gibt es kein Gastronomie-Angebot. "Die Bewirtschaftung zu übernehmen, ist aktuell nicht wirklich attraktiv", weiß Friederichsen. Ob der Punktspiel- und Meisterschaftsbetrieb in dieser Saison überhaupt noch hochgefahren werden kann? "Wir müssen abwarten und hoffen. Vielleicht sind wir Anfang Dezember schlauer", meint Wolfgang Friederichsen. Denn dann wollen die Kegelverbände über die nächsten Schritte beraten. Mehr Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.