Demonstration findet trotz Absage der AfD Hamburg in Henstedt-Ulzburg statt

Die AfD Hamburg wollte den Abschluss des Bürgerschaftswahlkampfes im Henstedt-Ulzburger Bürgerhaus feiern. In Hamburg hatte die Partei keinen Saal gefunden. "Aufgrund der politisch-medialen Stimmungsmache und der zu erwartenden massiven Gegenproteste kann die Sicherheit der Bürger vor Ort nicht garantiert werden", teilte die rechtspopulistische Partei mit. Lesen Sie auch: AfD sagt Veranstaltung in Henstedt-Ulzburg ab Außerdem wolle sich die AfD Hamburg nicht vorwerfen lassen, dass man pietätlos gehandelt habe. Auch die anderen Hamburger Parteien hatten am Donnerstag und Freitag mehrere geplante Veranstaltungen wegen der mutmaßlich rechtsextremen und rassistischen Gewalttat von Hanau mit zehn Todesopfern abgesagt. 300 Teilnehmer bei Anti-AfD-Demo in Henstedt-Ulzburg erwartet: Die Initiative "Keine AfD im Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg" will dennoch Flagge zeigen und hat zur Demonstration am Freitag ab 17 Uhr am Bürgerhaus eingeladen. "Wir demonstrieren trotzdem, da waren wir uns schnell einig", sagt Jenny Schacha. Diesmal habe die AfD eine Veranstaltung abgesagt, aber das heiße nicht, dass die Partei es nicht wieder versuchen werde. Erwartet werden am Freitag mehr als 300 Teilnehmer der Gegendemo. Die Organisatoren fordern einen lauten, bunten und friedlichen Widerstand gegen die AfD, der deutlich mache, dass "diese Partei mit ihrem Gedankengut hier nicht willkommen ist". Schweigeminute geplant: Geplant ist eine Schweigeminuten für die Opfer von Hanau. "Lasst uns Seite an Seite stehen und zeigen, was wir von rassistischen und faschistischem Gedankengut halten", erklärt Jenny Schacha. Nutzungssatzung lässt AfD in Henstedt-Ulzburg zu: Das Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg ist einer der wenigen Veranstaltungsstätten, in dem die AfD noch Obdach findet. Nach der Nutzungssatzung ist es Parteien gestattet, die Räume zu buchen. Großer Protest in der ganzen Region: Nach der Ankündigung der Hamburger AfD, nach Henstedt-Ulzburg auszuweichen, hatte es einen enormen Widerstand gegeben. Innerhalb einer Woche hatten hunderte Menschen sich gegen die Veranstaltung ausgesprochen. In Gemeinde und Politik wird seitdem darüber diskutiert, wie man Veranstaltungen rechtspopulistischer Gruppen künftig verhindern kann. Bürgermeister gibt Bürgerhaus für alle frei: Bürgermeister Stefan Bauer (parteilos) freut sich über die Absage der Hanseaten. "Ich habe mit sofortiger Wirkung das Bürgerhaus heute Abend ab 17 Uhr für die gemeindliche Veranstaltung ,Keine AfD im Bürgerhaus' reserviert", verkündete der Verwaltungschef. Alle seien herzlich eingeladen, am friedlichen und dennoch ausdrucksstarken Protest der Organisatoren der Demo teilzuhaben und "den friedlichen Widerstand auch für die Zukunft weiterzuentwickeln". Denn, so Stefan Bauer, die Begründung der AfD lasse nur einen Rückschluss zu: "Jetzt erst recht." Mehr Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

Henstedt-Ulzburg - Demo findet trotz AfD-Absage statt