Der Dorfladen in Alveslohe läuft in der Corona-Krise auf Hochtouren

Deshalb wird bei Bedarf jetzt auch der Außer-Haus-Lieferservice verstärkt. "Schon in den ersten Tagen ist die Nachfrage gestiegen", sagt Dr. Gerhard Wichmann vom Vorstand der Genossenschaft. Im Dorfladen mit Regina Deilke an der Spitze sind 17 Mitarbeiter beschäftigt. Acht davon fest, der Rest auf 450-Euro-Basis. Dazu kommt ein aus rund 30 Männern und Frauen bestehendes Helferteam. Und das funktioniert, wenn es drauf ankommt. "Als am vergangenen Sonntag beschlossen wurde, aus Sicherheitsgründen an beiden Kassen zum Schutz vor dem Corona-Virus Plexiglasscheiben zu installieren, kaufte Montag ein ehrenamtlich Tätiger das Material und ein weitere, ein gelernter Tischler, installierte die Teile gleich", sagt Erika Wichmann, die zum Helferteam gehört, das über eine eigene WhatsApp-Gruppe den Kontakt untereinander hält. Lieferdienst ausgedehnt: Schon vor Corona wurden vom Dorfladen kostenlos Waren an Privatpersonen, an Firmen aber auch an die Sozialtherapeutische Lebensgemeinschaft Eichenhof ausgeliefert. "Alle Kuriere arbeiten ehrenamtlich und fahren sogar mit ihren eigenen Autos", lobt Dr. Wichmann. Als jetzt die Überlegungen aufkamen, den Lieferdienst auszudehnen, wurden alle rund 200 Genossenschaftsmitglieder angeschrieben. "Spontan haben sich bereits neun als Fahrer gemeldet." Unter der Telefonnummer 04193/8800870 oder per Mail an dorfladen-alveslohe@gmx.de kann geordert werden. "Wir gehen bislang von drei Liefertagen pro Woche aus", so Wichmann. Der Service in Alveslohe bleibe kostenfrei, für den Nahbereich Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen oder Ellerau würde hingegen eine Anfahrtspauschale von zehn Euro erhoben. Die Anfangszeit war schwierig : Angesichts der derzeit besonderen Situation richten die Dorfladen-Verantwortlichen aber einen dringenden Appell an alle Freunde und Förderer. Es werde noch mehr Hilfe beim Nachfüllen der Regale, beim Fahrdienst oder auch an der Kasse benötigt, um die Aufgaben und Öffnungszeiten zu gewährleisten. "Da zählt jede Stunde, die über das Ehrenamt zusätzlich abgedeckt werden kann", so Erika Wichmann. Man habe immer an den Erfolg des Dorfladens geglaubt, nicht aufgegeben, blickt Vorstandsmitglied Wichmann zurück: "Aber wenn wir damals gewusst hätten, wie schwierig alles wird, hätten wird das Projekt wohl nicht in Angriff genommen", gibt er zu. Denn auch in der Politik mussten viele Widerstände überwunden werden, bevor am 2. November 2018 die Eröffnung gefeiert wurde. 30 Prozent mehr Umsatz: Zuvor musste eine Genossenschaft für den Betrieb gegründet werden. Als großer Liefer-Partner wurde der Rewe-Konzern ins Boot geholt, was sich bewährt habe. "Wir mussten bei Null anfangen. Der Laden war leer und in keinem guten Zustand“, beschreibt Wichmann die damalige Situation. 150.000 Euro wurden investiert. Die hätten sich aber gelohnt, denn 2019 wurde schon ein Umsatz von knapp 1,1 Millionen Euro gemacht. Eine Dividende bekommen die Genossenschaftsmitglieder nicht, denn der Gewinn wird immer in den Laden gesteckt, zu dem auch ein kleines Café gehört, das wegen der Corona-Epidemie zurzeit geschlossen bleibt. In normalen Zeiten hat es sich zu einem Klöntreff entwickelt. „Das Café ist zwar zu, aber unseren Umsatz konnten wir zuletzt um rund 30 Prozent steigern“, sagt Wichmann. Immerhin ein kleiner Lichtblick in einer für alle schwierigen Zeit, in der aber die Versorgung der Alvesloher Bevölkerung durch großen Zusammenhalt gesichert sei. Lesen Sie auch: Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Corona: Die wichtigsten Telefonnummern für Schleswig-Holstein Kontaktsperre: Abstand halten - aber wie? 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Dorfladen Alveslohe - Trotz Corona: Das Geschäft läuft auf Hochtouren