Die Tafel in Kalenkirchen hat eine neue Vorsitzende

Schluss mit ihrem beispiellosen Einsatz für Menschen, die von Einkommensarmut betroffen sind, ist für die 75-Jährige aber noch lange nicht. Sie stellt sich weiter ehrenamtlicher Verantwortung und hat lediglich mit der bisherigen zweiten Vorsitzenden Karla Röttger die Position getauscht. Das Votum der 20 stimmberechtigten Mitglieder fiel für die neue Vorsitzende einstimmig aus. Eine Gegenstimme für ihre Wahl musste lediglich Dagmar Beese akzeptieren, die ihres Ehemannes. Zu viel landet noch im Müll: Jürgen Beese ist selber von Anfang an als aktiver Helfer dabei. Wenn er und seine Frau zusammen mehr als 30 Stunden pro Woche für die gute Sache im Einsatz sind, dann kann er am besten beurteilen, welcher Aufwand damit verbunden ist. Kürzer treten zu wollen, ist seit Längerem das Bestreben des Kaltenkirchener Ehepaars. Ein weiteres Mitglied kandidierte aber nicht für den zweiten Vorsitz und so macht Dagmar Beese an anderer Stelle weiter. Sie bemerkte dazu: „Ein komplettes Zurückziehen ist für mich keine Option. Es bereitet nach wie vor Freude, im engagierten Team mitzuarbeiten.“ Vom Überfluss lande in Deutschland viel zu viel im Müll. Mit einwandfreier Ware könne Menschen geholfen werden, die sich zu Hause sehr einschränken müssten. Gleichzeitig werde unnötiger Auswuchs begrenzt. 500 Personen erreicht die Tafel: Der Jahresbericht von Karla Röttger machte deutlich, dass das Angebot der Tafel unverändert auf große Resonanz stößt. Rund 150 Personen zählen zu den Abholern, die einmal in der Woche zur Werner-von-Siemens-Straße 6 kommen. Damit werden rund 500 Personen zu Hause erreicht. „Wahrscheinlich gibt es zusätzlich gerade alleinstehende Rentnerinnen, die Anspruch auf Unterstützung haben“, meinte die neue Vorsitzende. Sie sagte: „Niemand muss sich schämen, bei uns vorbeizuschauen.“ Pro Abholung ist seit Beginn des Jahres ein Kostenbeitrag von zwei Euro fällig. Die Ausgabe erfolgt nach einem Startnummernplan, um eine gerechte Verteilung sicherzustellen. Um alle Abläufe möglichst effektiv zu regeln, ist der Einsatz eines Computers längst selbstverständlich. Demnächst ist geplant, sich einer digitalen Plattform anzuschließen, um auf Überschüsse in anderen Orten zurückgreifen zu können und umgekehrt zu melden, wenn im eigenen Bestand etwas abgebaut werden kann. Ohne Nutzung des Internets läuft auch bei der Tafel nichts mehr. Zusätzliche Fahrer benötigt: Von den aktuell 124 Mitgliedern des Vereins zählt die Gruppe der Aktiven rund 40 Personen. Sie fahren zum Beispiel regelmäßig bei Discountern vorbei, um Ware abzuholen. Die Nächsten sortieren die herbeigeschafften Produkte und bereiten sie für die Abholung vor. Das Angebot wird dankbar angenommen. 35 Abholer konnten sich im letzten Sommer über eine besondere Geste freuen, als sie im Restaurant „Da Franco“ zu einem Essen eingeladen wurden, bei dem Bürgervorsteher Hans-Jürgen Scheiwe und Bürgermeister Hanno Krause als Service-Kräfte die Bedienung übernahmen. Karla Röttger hob hervor: „Gerne arbeiten wir weitere Frauen und Männer in unser Team ein. Gerade zusätzliche Fahrer werden benötigt.“ Jede Spende werde dankbar entgegengenommen. Nähere Angaben bietet die Internetseite www.tafel-kaltenkirchen.de. Mehr aus der Region lesen Sie hier

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