Diskussion um Schlappenmoorbrücke in Henstedt-Ulzburg geht weiter

Beifall im Umweltausschuss Henstedt-Ulzburg: Jörn Mohr, Leiter des Bauamtes, erklärte, dass nach einem erneuten Gespräch mit dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung - kurz Melund - eine Lösung in Sicht sei. Das veranlasste Gemeindevertreter Michael Meschede (CDU) zu spontanem Applaus. Die Christdemokraten hatten die baufällige Schlappenmoorbrücke wieder auf die Agenda der politischen Diskussion gesetzt, obwohl vor über einem Jahr bereits das Thema abgehakt und die Brücke quasi schon abgerissen war. Wem gehört denn nun die Brücke? Rückblick: Seit Jahren wird über die marode Brücke im Naturschutzgebiet Oberalsterniederung diskutiert. Es gibt zwischen Land und Gemeinde unterschiedliche Auffassungen über die Zuständigkeit für die Holzbrücke, an der der Zahn der Zeit mächtig genagt hat. Das Melund betont, dass Henstedt-Ulzburg das Bauwerk gehöre, die Gemeinde sagt, mit der Brücke nichts zu tun zu haben und ihr nur der Wanderweg zur Brücke hin und weg gehöre. Schließlich habe vor etlichen Jahren das Land die Brücke errichtet. Das Problem mit den Besitzverhältnissen wurde akut, als die Holzbrücke nicht mehr verkehrssicher war. Das Land kündigte den Abriss an. Stattdessen sollte es eine Durchfahrt durch die Alster geben, damit die Naturschutzverbände zu der Orchideenwiese auf der anderen Seite des Flusses gelangen. Die Wiese muss regelmäßig gemäht werden. Umweltausschuss stimmte Abriss Ende 2019 zu: Im Dezember 2019 stimmte der Umweltausschuss dem Abriss zu. "Aber nicht, weil wir die Brücke nicht mehr wollten, sondern weil uns die Kosten für eine neue mit 250.000 Euro zu hoch waren", betont Dirk Rohlfing (BFB), der dem Ausschuss vorsitzt. Kritik an Bauamtsleiter Mohr: Die CDU will den Willen der Bürger nach einer Überquerungsmöglichkeit über die Alster erkannt haben und machte Dampf. Das fand nicht überall Verständnis. Das Ministerium hat die Abrisspläne abgeschlossen, der Bagger wird sobald die Witterung es zulässt, anrollen und dem Bauwerk ein Ende machen. Dann soll die Furt kommen. Auch innerhalb der Verwaltung war die Stimmung über das Hin und Her der Kommunalpolitik eher mäßig. Aus internen Schriftwechseln geht hervor, dass die CDU vor allem mit dem Agieren von Bauamtsleiter Mohr nicht zufrieden war, allerdings stellte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt sich vor ihren Bauamtsleiter. Er werde „mit derselben Professionalität, Expertise und Neutralität“ in die Verhandlungen mit dem Melund gehen wie bisher. Politik reicht auch ein Steg für Fußgänger und Radfahrer: Nach neuen Gesprächen zwischen Mohr und dem zuständigen Verantwortlichen im Ministerium konnte der Leiter des Henstedt-Ulzburger Bauamtes nun verkünden, dass es für eine Alternative gut aussehe. Aber an dem Fakt, dass die jetzige Schlappenmoorbrücke abgerissen werde, führe kein Weg vorbei. Der Politik Henstedt-Ulzburg würde ein Steg für Fußgänger und Radfahrer reichen. Aus dem Melund gab es auf Nachfrage von kn online keine Auskunft zum aktuellen Stand.