Ende des Jahres soll die neue Wache in Kaltenkirchen übergeben werden

Investor Joachim Neuhaus, Inhaber der Neuhaus Grundbesitzgesellschaft, die den mehrere Millionen Euro teuren Bau erstellt, rechnet zum Ende des Jahres mit der Übergabe an die Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH). An sie hat sein Unternehmer den Neubau für 30 Jahre vermietet. Das Gelände der alten Rettungswache an der Alvesloher Straße wollte die Stadt Kaltenkirchen schon lange vom Kreis Segeberg kaufen. Dafür gab es nun endlich grünes Licht. Pläne wurden verworfen: Bereits vor sechs Jahren hatte der Kreis eingeräumt, dass der bauliche Zustand der alten Wache schlecht, der Standort dort nicht optimal sei. Rund um den Jahreswechsel 2017/2018 kaufte der Kreis dann bereits das für den Neubau vorgesehene Gelände vom Unternehmen Dodenhof, das damals das Stammhaus erweitern wollte und für die Rettungswachen-Fläche die Ansiedlung eines Schnellrestaurants geplant hatte. Doch alle diese Pläne zerschlugen sich. Vor fast genau einem Jahr billigte der Kreistag endlich den Verkauf des knapp 8000 Quadratmeter großen Grundstücks für die neue Wache, das unmittelbar an der Autobahnzufahrt liegt, an den Pinneberger Investor Neuhaus, der die Verhandlungen als langwierig bezeichnete, weil vom Kreis auch mal über eine Vergabe im Erbbaurecht nachgedacht worden war. Doch davon wurde dann Abstand genommen. Lange zog sich auch das Verfahren hin, bis es endlich die Baugenehmigung gab. "So wurde zuerst der komplette Bauantrag angelehnt, weil die geplante Zufahrt nicht akzeptiert wurde", so Joachim Neuhaus. "Aber jetzt kann endlich losgehen, was alle Beteiligten wollen." Projekt kostet um die fünf Millionen Euro: Neuhaus (69), der mit seinem Sohn Christian (36) noch zahlreiche weitere Firmen führt, spricht von einer Investitionssumme zwischen vier und fünf Millionen Euro. Der Bau von Rettungswachen ist der Familie nicht fremd. "Fünf haben wir bereits erstellt, daneben auch noch viele weitere öffentliche Bauten", so der 69-Jährige. Die Kaltenkirchener Rettungswache wird der DIN entsprechend erstellt. Sie wird über rund 1400 Quadratmeter Grundfläche verfügen und erhält acht Einstellplätze für Fahrzeuge, eine Waschhalle, Sozial-, Desinfektions- und Aufenthaltsräume sowie Lagermöglichkeiten. Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dann später im Schichtbetrieb dort tätig sein, teilt RKiSH-Pressesprecher Christian Mandel mit. Im zweiten Bauabschnitt soll dann noch eine Akademie für Fort- und Weiterbildung folgen. Das hat den Hintergrund, dass die RKiSH derzeit in Heide die Rettungsdienstler aus- sowie die eigenen Arbeitnehmer fortbildet. Doch das soll wegen der günstigeren Erreichbarkeit zukünftig stattdessen in Kaltenkirchen stattfinden. Lesen Sie auch: Dies plant der Segeberger Rettungsdienst Das alte Grundstück mit der alten Wache wollte die Stadt Kaltenkirchen schon lange kaufen, hatte bereits für das Jahr 2020 rund eine Million Euro dafür in den Haushalt eingestellt. Dieses Geld steht nun auch im diesjährigen Etat wieder zur Verfügung und kann nun endlich ausgegeben werden. Denn der Hauptausschuss des Kreistages hat in seiner Sitzung am Dienstagabend grünes Licht für den Verkauf an Kaltenkirchen gegeben. "Wir streben hier eine sinnvolle städtebauliche Entwicklung mit einer Nutzung für die Allgemeinheit an", sagt Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause, ohne konkreter werden zu wollen. Dort ein neues Wohngebiet auszuweisen, sei allerdings nicht geplant.