Erste Pläne für Erweiterung des Kreishauses Bad Segeberg werden vorgestellt

Die Segeberger Kreisverwaltung wächst, in diesem Jahr auf über 1000 Stellen. Neben einem neuen Kreishaus im Gewerbegebiet Rosenstraße soll der Stammsitz an der Hamburger Straße in Bad Segeberg um 100 Büroarbeitsplätze erweitert werden. Dafür soll das Haus A hinter dem historischen Kreistagsgebäude abgerissen und neu gebaut werden, ebenso der Verbindungsgang zu Haus B. Die Ersatzbauten sollen fünf bis sechs Geschosse hoch sein. Der Denkmalschutz hat damit anscheinend kein Problem. Das Maximum des Denkmalschutzes wird ausgereizt: Das alte Kreishaus an der Hamburger Straße ist ein schützenswertes Kulturdenkmal. Bei Veränderungen in der Umgebung muss der Denkmalschutz vorher zustimmen. Das betrifft den geplanten Verwaltungsneubau. Der Kreis plant beim Abriss und Neubau mit der Maximalvariante und muss sich aus Denkmalschutzsicht offenbar kaum einschränken im Umfang des Millionenprojekts: Das Haus A parallel zur Straße am Landratspark und direkt hinter dem historischen Kreistagsgebäude ist fünfgeschossig geplant. Aus Denkmalschutzsicht wäre ein Bau mit vier Vollgeschossen und einem Dachgeschoss möglich. Also mit fünf Etagen. Das geht aus Unterlagen für den Kreisbauausschuss am 23. Februar (17.30 Uhr als Onlinesitzung) hervor. Aus zwei Geschossen werden sechs: Massiv wird der Neubau nach dem Abriss des Verbindungsganges zwischen Haus A und B, bisher ein zweigeschossiger Flachdachbau parallel zur B206. Der Wunsch des Kreises ist ein sechsstöckiges Gebäude - der Denkmalschutz hält hier vier Voll- und zwei Dachgeschosse für möglich, insgesamt also sechs. In Skizzen sind vom Denkmalschutz geforderte Elemente bereits eingearbeitet: Flachdächer wollen die Denkmalschützer nicht sehen, dafür Sattel- oder Walmdächer in dunkler Farbe auf den hohen Gebäudeteilen, Gauben sind möglich. Vorgeschrieben ist auch ein Mauerwerk aus Ziegeln in ähnlicher Farbe wie der historische Bestand. Der Übergang zum Haus B soll durchsichtig gestaltet werden. Transparente Verbindungselemente: Einschränken muss sich der Kreis bei der Verbindung zwischen dem historischen Kreishaus und dem Haus A. Der sogenannte Waggon darf zwar ein Geschoss höher werden als bisher, allerdings sind dort bei einem Neubau keine Aufenthaltsräume oder gar Büros mehr erlaubt. Gefordert ist ein transparenter Bau als reiner Verbindungsgang zwischen den beiden Häusern. Insgesamt sollen in dem Gebäudekomplex dann 590 Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, heißt es in der Vorlage für den Bauausschuss der Stadt Bad Segeberg am Mittwoch, 3. März. Kreis braucht Zustimmung der Stadt Bad Segeberg: Dort wird die geplante Erweiterung vorgestellt, denn der städtische Bebauungsplan lässt eine Erweiterung in dem Umfang bisher nicht zu und müsste vor einer Verwirklichung geändert werden. "Den Platz braucht die Verwaltung", hatte Landrat Jan Peter Schröder bereits in der letzten Kreistagssitzung betont. In beiden Sitzungen werden auch Skizzen zum Bauvorhaben gezeigt, die jedoch noch nicht bindend seien, wie Fachbereichsleitung Michaela Lexau schreibt. Durch die Vorgaben des Denkmalschutzes aber sind einige Gestaltungsdetails bereits gesetzt – wie der rote Klinker und die dunkle Dacheindeckung. Sitzungspavillon und neues Parkhaus: Aus einem Lageplan ist zudem ersichtlich, dass ein Teil der Parkfläche vor dem Haupteingang zur Kreisverwaltung für den Bau eines Sitzungspavillons genutzt werden soll. Maximal zwei Geschosse hoch. Etwa 30 Stellplätze sollen an der Hamburger Straße noch übrig bleiben. Für die Angestellten plant der Kreis sowieso ein neues Parkhaus hinter dem Haus B an der Waldemar-von-Mohl-Straße. Bis zur Umsetzung werden noch einige Jahre vergehen. Die Änderung des Bebauungsplans für das Gelände ist bis Ende August angestrebt, skizziert Lexau den Zeitplan. Erst dann folgt die endgültige Gebäudeplanung und Genehmigung auf Kreisebene. Mit Beginn der Abbrucharbeiten wird laut Rahmenterminplan erst im Jahr 2024 gerechnet. Mehr als zwei Jahre wird das Kreishaus dann eine Baustelle sein. Fast 43 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Mit einem geplanten Parkhaus sind es fast 50 Millionen Euro.