FDP will Corona-Testzentrum für Henstedt-Ulzburg

Der Henstedt-Ulzburger FDP-Landtagsabgeordnete Stephan Holowaty und der Fraktionsvorsitzende in der Gemeindevertretung Klaus-Peter Eberhard haben die Einrichtung eines Testzentrums in der vergangenen Woche der Gemeinde und den weiteren Fraktionen vorgeschlagen. Testen besser als Lockdown: "Testen, testen, testen – das ist der wesentliche Schlüssel dafür, gerade die besonders gefährdeten Menschen intensiv zu schützen. Immer nur nach einem härteren und schärferen Lockdown und mehr Einschränkungen zu rufen, bringt gar nichts, wenn nicht gleichzeitig die Menschen besonders geschützt werden, die besonders gefährdet sind", sagte Holowaty. Die FDP wolle besonders gefährdete und relevante Gruppen bis zu dreimal wöchentlich auf Kosten der Gemeinde mit einem Schnelltest überprüfen, so zum Beispiel Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, Polizeibeamte, Mitarbeiter in Seniorenheimen, in Kitas sowie in der Gemeindeverwaltung mit Publikumskontakt. Auch Politiker sollen sich testen lassen: Auch Kommunalpolitiker sollten sich laut FDP an ihren jeweiligen Sitzungstagen testen lassen können: "Die Demokratie in der kommunalen Selbstverwaltung muss weitergehen", so Klaus-Peter Eberhard. Darüber hinaus solle das Testcenter jedem offenstehen, der sich testen lassen möchte. Für die Freien Demokraten sei das einzige Testcenter der Kassenärztlichen Vereinigung im Kreis Segeberg in Borstel nicht genug: "Die Wege sind viel zu weit und aufwändig. Wir brauchen ein einfaches Testangebot hier am Ort", sagt Holowaty. Lockdown schützt Senioren nicht: Damit kritisieren die Freien Demokraten auch die harte Lockdown-Strategie, die ohne gleichzeitigen Schutz der besonders gefährdeten Menschen einhergehe. "Die großen Ausbrüche mit vielen Toten in Rickling oder Norderstedt bei uns im Kreis, aber auch in Bredstedt, zeigen deutlich, dass auch ein immer härterer Lockdown Menschen in Senioren- und Pflegeheimen kaum schützen kann, wenn nicht konsequent getestet wird", sagt Holowaty. Testen in Sporthallen oder Bürgerhaus: Die Liberalen wollen ein Testcenter zum Beispiel im Bürgerhaus oder in einer der Sporthallen einrichten. Über eine Kooperation mit den örtlichen niedergelassenen Ärzten, Apotheken und der Paracelsus-Klinik könne die Personalausstattung sichergestellt werden. Auch die Freiwillige Feuerwehr könnte, nach Überzeugung der FDP, unterstützen. Lesen Sie auch: Wo bekomme ich einen Schnelltest in Schleswig-Holstein? Sowohl mit der Paracelsus-Klinik als auch der Feuerwehr wurden im Vorfeld nach eigenen Angaben nicht über ein geplantes Testzentrum gesprochen. Das berichteten sie auf Nachfrage von KN-online. Eine Hilfestellung sei demzufolge nicht gewährleistet. Kreis steht Tests skeptisch gegenüber: Die Gemeinde hat den Antrag der FDP geprüft und auch eine Stellungnahme des Kreises eingeholt. Die Kreisverwaltung stehe den Antigen-Schnelltests nach wie vor skeptisch gegenüber, da diese erst bei mehrmaliger Testung in der Woche eine sicherere Aussagekraft erzielten. "Neben der skeptischen Haltung des Kreises Segeberg gegen Antigen-Schnelltest-Aktionen insgesamt sprechen aus Sicht der Gemeinde Henstedt-Ulzburg auch andere Kriterien gegen ein gemeindliches Corona-Testzentrum", sagt Bürgermeisterin Ulrike Schmidt in ihrer Stellungnahme: "Neben dem organisatorischen und personellen Aufwand sind dies die hohen Kosten, die bei der Einrichtung und dem Betrieb dieses Testzentrums entstünden. Diese Kosten wären durch die öffentliche Hand, sprich die Allgemeinheit, zu tragen." Privates Testzentrum wäre möglich: Der Gemeinde Henstedt-Ulzburg seien allerdings private Bestrebungen bekannt, im Gemeindegebiet ein Corona-Schnelltestzentrum einzurichten. Auch wenn der Kreis Segeberg Antigen-Test-Aktionen generell skeptisch gegenüberstehe, werde die Gemeinde Henstedt-Ulzburg die Einrichtung und den Betrieb eines privaten Testzentrums wohlwollend begleiten, so Schmidt. Sollte diese private Initiative erfolgreich sein, könnte der Wunsch der FDP nach einem Corona-Schnelltestzentrum in Henstedt-Ulzburg – das darüber hinaus keine Kosten für die öffentliche Hand verursachen würde – Wirklichkeit werden.