Feuerwehren und THW in Bramstedt und Kaltenkirchen sind bereit für Schnee

"Wir haben die Wetterwarnungen fest im Blick", sagt Danyel Leuschner, stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kaltenkirchen. "Technisch sind wir für starken Schneefall ausgerüstet. Aber die Schneeketten haben wir noch nicht auf die Fahrzeuge gezogen", erklärt er. Denn sollte es doch nicht so stark schneien, würde es Zeit kosten, diese wieder abzuziehen. "Wir leben in der Lage, wie immer eigentlich", sagt Leuschner. Pandemie-bedingt ist die Wehr mit 103 Aktiven in zwei Gruppen eingeteilt. Mindestens 50 Kameraden stehen also in den kommenden Tagen parat für die Einsätze, die da kommen mögen. Eine enge Zusammenarbeit mit Polizei und Rettungskräften gebe es außerdem auch. Einsätze auf Dächern möglich: "Bei starkem Schneefall könnten wir zum Beispiel gerufen werden, wenn Fahrzeuge, auch Rettungswagen, feststecken oder wenn Anbauten, Schuppen oder Wintergärten unter der Schneelast zusammenzubrechen drohen", erklärt Leuschner. Er könne sich noch an einen Einsatz vor einigen Jahren erinnern, als sich bei Globus ein Vordach aus Plexiglas unter Schneemassen bog. "Da haben wir dann Männer rauf geschickt, um den Schnee abzuräumen. Die müssen natürlich gut gesichert werden, das ist ein gefährlicher Einsatz." Erinnerungen an Winter 1978/79: Doch so ganz verrückt machen lässt sich Leuschner von den Wettervorhersagen noch nicht. "Ich gehe davon aus, dass was kommen wird, aber nicht ein halber Meter Schnee. Vielleicht so 15 Zentimeter", sagt der Feuerwehrmann: "Aber das sind alles bloß Spekulationen. Mit dem heftigen Wintereinbruch 1978/79 h atte ja damals auch niemand gerechnet." Leuschner war damals sieben Jahre alt, sein Vater Aktiver bei der Kaltenkirchener Wehr. "Da gab es hier ja noch das Krankenhaus. Und davor standen Sanitätspanzer", erinnert er sich. Sein Vater habe irgendwann mit den Kameraden in der Wache übernachtet, "weil die Einsätze im Minutentakt kamen". Dass es an diesem Wochenende wieder so schlimm wird, das hofft und glaubt Leuschner nicht. Schlauchboote fit für Eiseinbrüche: Sein Bad Bramstedter Kamerad Kai Harms sieht dem Wochenende auch eher gelassen entgegen. "Bisher hatten wir noch keinen Winter-bedingten Einsatz", sagt der Bramstedter Wehrführer. Ein paar Vorbereitungen wurden jedoch trotzdem schon getroffen: "Wir haben unsere Schlauchboote fit gemacht, falls in unseren Gewässern jemand ins Eis einbricht. Und wir haben unsere Fahrzeuge auf Geländetauglichkeit überprüft." Außerdem testen die Fahrer abends nach Feierabend ihre Fahrkünste auf glatten Straßen. "Schneeketten halte ich zu diesem Zeitpunkt noch für überzogen. Aber wir sind in Alarmbereitschaft", sagt Harms. Auch in Bad Bramstedt stehen am Wochenende 50 Kameraden für eventuelle Einsätze in Bereitschaft. THW steht unter "Voralarm": So wie die Feuerwehren ist auch das Technische Hilfswerk (THW) auf den möglichen Wintereinbruch vorbereitet. "Wir sind für alle denkbaren Einsätze gerüstet, Materialien und Fahrzeuge sind ständig einsatzbereit", sagt Florian Gottschalk vom THW in Kaltenkirchen. Der Ortsverband hat Fachgruppen für Bergung, Räumen und Sprengen. "Sofern es allerdings frühzeitige Warnungen über Wetterextreme oder mögliche Einsatzoptionen gibt, wie es derzeit mit den Warnungen vor extremen Schneefall ist, werden Ausrüstungen und Fahrzeuge nochmals separat kontrolliert." Daneben werden auch die vorhandenen Lebensmittel und Getränke kontrolliert und eventuell aufgestockt. Lesen Sie auch: Live-Blog zur aktuellen Schnee-Lage in Schleswig-Holstein Das THW Kaltenkirchen wurde bereits am Mittwoch über eventuelle Einsatzoptionen informiert und für Schneeeinsätze sensibilisiert. "Für uns besteht also schon eine Art 'Voralarm', in dessen Rahmen alle notwendigen und einsatzrelevanten Maßnahmen ergriffen werden", sagt Gottschalk.