Fuhlendorf: So früh gab's noch nie Erdbeeren

"Wir haben noch nie so früh Erdbeeren gehabt wie in diesem Frühjahr", am 21. April startete beim Obstbauern Constantin Kaack in Fuhlendorf die Ernte, rund zwei Wochen früher als gewöhnlich. Aber: "Das ist ein bisschen untergegangen", die aktuelle Corona-Lage habe die gute Nachricht überlagert. Der sonnige April hat die roten Früchte zur frühen Reife motiviert. Kaack tut das seine dazu: Die frühen Sorten wachsen in 100 Meter langen Folientunneln. Rund sechs Hektar Erdbeeren kultiviert er auf diese Art. Insgesamt stehen in Fuhlendorf und Quickborn die Früchte auf mehr als 50 Hektar, darunter sind Flächen, die ab Anfang Juni für Selbstpflücker freigegeben werden. Mit rund zwei Dutzend Sorten und verschiedenen Anbaumethoden erntet Kaack von Mai bis September. 40 Supermärkte werden beliefert: Die ersten seiner 25 Verkaufsstände hat der Erdbeerbauer schon aufgestellt: in Wiemersdorf, Kaltenkirchen und Kellinghusen. Wenn die Saison ab Ende Mai richtig läuft, dann verkauft Kaack seine Erdbeeren außerdem an 40 Supermärkte zwischen Kiel und Hamburg. Sein Markenzeichen: Die Früchte kommen direkt vom Feld in den Transporter, der sie zur Verkaufsstelle bringt, die Beeren werden nicht zwischendurch gekühlt oder gelagert. Zusätzliche Wohncontainer wegen Corona: Bleibt die Frage: Wer soll die Erdbeeren pflücken? In normalen Jahren beschäftigt Kaack zwei Monate lang mehr als 100 Erntehelfer, die vor allem aus Rumänien und der Ukraine stammen. Die bürokratische Hürde des Einreiseverbots besteht zwar nicht mehr, aber komplizierter als sonst wird es trotzdem: In den Appartements dürfen statt vier nur noch jeweils zwei Arbeiter wohnen, und nach ihrer Ankunft müssen sie zunächst zwei Wochen lang in Betriebsquarantäne leben, dürfen den Hof also nicht einmal zum Einkaufen verlassen. Lesen Sie auch: Die Spargelsaison im Norden beginnt Um seine Leute unterzubringen, baut Kaack jetzt zusätzliche Wohncontainer neben den Folientunneln auf und hat einen Container als Kiosk vorgesehen, wo sich die Erntehelfer eindecken können. Viele Abläufe werden neu organisiert und Möglichkeiten zum Händewaschen geschaffen, damit die Ansteckungsgefahr möglichst gering bleibt. Auch Deutsche unter den Erntehelfern: Kaack rechnet damit, dass er in diesem Jahr nur rund 80 Osteuropäer zu sich holt. Ausgleich für die fehlenden Fachkräfte sollen deutsche Erntehelfer bringen, eine erste Kolonne ist schon bei der Arbeit. Die Anfänger leisten nicht so viel wie die erfahrenen Pflücker, aber: "Wir können produzieren, das ist wichtig", sagt Constantin Kaack. Er rechnet für diese Saison mit rund 30 Prozent höheren Kosten als im Vorjahr. Lesen Sie auch: Spargelernte kann doch beginnen Immerhin: Der Verkauf startet "erfreulich", registriert Kaack: "Die Kunden freuen sich." Angesichts der Kontaktsperre findet er: "Eine Erdbeere macht mega viel Freude!" Weitere Berichte aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

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