Holstentherme Kaltenkirchen muss den November über wegen Corona schließen

Bereits einige Tage vor der offiziellen Verkündung des Lockdowns durch Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass die Schwimmbäder und Saunabetriebe erneut für einige Wochen ihren Betrieb einstellen müssen. "Auch wenn wir es geahnt haben: Die Tragik bleibt", sagt Stefan Hinkeldey, Geschäftsführer der Holstentherme in Kaltenkirchen. Ab Montag gehen alle Angestellten wieder in volle Kurzarbeit : Nachdem es klar war, dass das Erlebnisbad den November über keine Gäste empfangen darf, "haben wir tief durchgeatmet und dann angefangen, alles Notwendige abzuarbeiten", sagt Hinkeldey. Die erneute Schließung treffe das Team der Holstentherme hart. Ab Montag gehen alle Mitarbeiter wieder in 100 Prozent Kurzarbeit, wie Stefan Hinkeldey ankündigte. Bis jetzt sei lediglich noch ein Drittel der Belegschaft in verminderter Stundenzahl beschäftigt gewesen, man sei guten Mutes gewesen, auch diese bald wieder auf volle Stundenzahl zu bekommen. Schon deshalb sei diese Entwicklung ein Schlag ins Kontor. In den vergangenen vier Wochen habe die Holstentherme bewiesen, dass ein sicherer Bade- und Saunabetrieb in Zeiten einer Pandemie möglich sei. Das Hygienekonzept sei genau ausgearbeitet und umgesetzt worden. Die Maßnahmen, um den Hygienestandard zu erweitern hätten alleine etwa 60.000 Euro gekostet, wie Hinkeldey betont. Lesen Sie auch: Corona-Infektionen: Wo stecken sich die Menschen in Schleswig-Holstein an? Schärfere Regeln ab November: Schleswig-Holstein geht den Weg mit Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein So hoch ist der Inzidenzwert für Ihren Kreis bzw. Ihre kreisfreie Stadt An diesen Schulen und Kitas gibt es Corona-Fälle Hier gibt es 2020 in Schleswig-Holstein Weihnachtsmärkte Aktuelle Statistik: So viele Corona-Infizierte gibt es in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Holstentherme macht jeden Monat 200.000 Euro Verlust: Die finanziellen Auswirkungen durch den angeordneten Lockdown seien fatal. "Mit jedem Schließungsmonat entsteht ein Defizit von rund 200.000 Euro", sagt Stefan Hinkeldey. Die geplanten Investitionen müssten überdacht werden, betont er. Die Investitionen werden, so der Geschäftsführer, aus den Gewinnen der Stadtwerke Kaltenkirchen finanziert. Werden damit aber zunächst entstandene Löcher gestopft, bleibe kein Kapital mehr über. Hinkeldey erinnert daran, dass die Holstentherme nicht nur in Konkurrenz zu anderen Schwimmbädern stehe, sondern zu vielen anderen Möglichkeiten, um die Freizeit zu verbringen. Wenn man mehrere Jahre lang stillstehe und den Gästen nichts Neues biete, könne das schnell nach hinten losgehen. Am Sonntag um 22 Uhr wird die Holstentherme Kaltenkirchen für den kompletten November geschlossen. Ob es im Dezember wieder normal losgehen wird, stehe in den Sternen. "Wenn ich mir eines wünschen dürfte, dann, dass alle Bundesländer einheitlich wieder öffnen", sagt Hinkeldey. Anders als im Frühjahr, als jedes Bundesland für sich das in der Hand gehabt hatte. Schleswig-Holstein war eines der letzten Bundesländer, das die Schwimmbäder und Saunen wieder komplett öffnete. Anlagen werden auf Notbetrieb heruntergefahren: Ab Montag wird der Betrieb der Holstentherme wieder auf ein Minimum zurückgefahren. Die Saunen bleiben kalt, "alles wird auf Notbetrieb eingestellt". Alle Bereiche werden einer Grundreinigung und Desinfektion unterzogen. Stefan Hinkeldey bedankt sich bei den Kollegen, Mitgliedern des Sportclubs und den Gästen für das freundliche Miteinander in den vergangenen vier Wochen. "Die Freizeitanlagen in Deutschland haben gezeigt, dass ein sicherer Betrieb möglich ist."