Imke Resenhoeft aus Wahlstedt schreibt über ihren Alltag im Lockdown

Während des ersten Lockdowns dokumentierte die 15-Jährige über neun Wochen ihren Alltag – ein Beitrag für die Mitmach-Aktion der Körber-Stiftung und „coronarchiv“. Eine Einladung nach Österreich samt Fernsehauftritt ist der jungen Wahlstedterin sicher. Lehrerin hatte Projekt vorgestellt: Auf die Idee, an der Mitmach-Aktion teilzunehmen, wurde Imke Resenhoeft in der Schule gebracht. „Unsere Lehrerin hat uns das Projekt vorgestellt“, erzählt Imke, die die neunte Klasse des Städtischen Gymnasiums in Bad Segeberg besucht. „Ich schreibe einfach gerne.“ Daher sei es ihr leicht gefallen, ihr Innenleben in Worte zu fassen. Mit den großen Auswirkungen der Pandemie hatte die Schülerin nach eigenem Bekunden aber nicht gerechnet. Erst alles "etwas übertrieben" gefunden: „Niemals hätte jemand aus meiner Familie gedacht, dass der vermeintlich kleine Virus unseren Alltag so auf den Kopf stellen kann.“ Imkes Gedanken sind wohl für die meisten nachvollziehbar. Nach dem anfänglichen Schock konnte sich die Schülerin aber gut mit der Situation arrangieren. „Ich fand das alles ein bisschen übertrieben, doch jetzt im Nachhinein finde ich es sehr wichtig, denn die Gesundheit ist wohl deutlich wichtiger als irgendwelche Freizeitbeschäftigungen.“ Trotz der Einsicht, dass die Maßnahmen notwendig seien, haderte Imke auch mit der Situation. „Ich konnte nicht zu meinem Opa; das war blöd.“ Ersten Lockdown gut überstanden: Über das Internet hielt Imke weiterhin Kontakt zu ihren Freunden. Der erste Lockdown sei keine besonders schöne Zeit gewesen, doch insgesamt habe sie es gut überstanden, berichtet die Gymnasiastin. Das beschreibt die junge Autorin auch anschaulich auf mehreren Seiten. Frei in der Gestaltung: „Wir waren vollkommen frei bei der Gestaltung“, schildert Imke. Bilder konnten ebenfalls eingereicht werden. Aber da ihr das Schreiben einfach besser liege, habe sie sich für einen Fließtext entschieden. „Ich finde, das ist eine tolle Leistung von Imke und auch ein tolles Signal, dass solche Projekte durchaus Früchte tragen“, lobt Lehrerin Kirsten Paul. Lesen Sie auch: Frank Ulrich Bähr verlässt das STG Die Nachricht über die Auszeichnung der Körber-Stiftung und „coronarchiv“ samt Einladung zu einem Folgeprojekt erreichte Imke per E-Mail. Auf diese Weise wurde Imke auch auf das Wirken von Martin Kunze, dem Gründer von „Memory of Mankind“, aufmerksam. Kunze hat sich zur Aufgabe gemacht, die 1000 wichtigsten Bücher der Zeit für die Nachwelt zu erhalten, indem er diese in Keramikplatten verewigt. Diese Sammlung wird in einem Stollen in Österreich eingelagert. Arbeit wird in Keramikplatte eingearbeitet: Imkes Beitrag gebe zukünftigen Menschen einen Einblick in die Gedanken und Gefühle von Kindern und jungen Menschen während der Corona-Pandemie, so Lisa Querner, Mitarbeiterin der Körber-Stiftung. Kunze möchte diese Erinnerungen für die Nachwelt verewigen. Die Wahlstedterin und neun weitere Preisträger bekommen daher die Möglichkeit, dass ihr Beitrag der Mitmach-Aktion in eine Keramikplatte eingearbeitet und im Stollen eingelagert wird. Der Bayerische Rundfunk plant, dieses Ereignis filmisch zu begleiten. „Ich habe die Einladung angenommen“, erzählte Imke. Zusammen mit einer Begleitperson fährt die 15-Jährige zur Einlagerung der Keramikplatten nach Österreich. Stattfinden soll das alles an einem Wochenende Mitte September 2021.