Immobilienmakler Thore Hoffmann aus Kaltenkirchen optimistisch trotz Corona

Während die eine oder andere Branche durch die Corona-Pandemie große Probleme bekommen hat, läuft es auf dem Immobilienmarkt was den Verkauf von Wohnimmobilien angeht, sehr gut. Anders sieht es mit Gastronomiebetrieben aus, die an den Mann gebracht werden wollen. Die Situation ist in dem Bereich aufgrund von Covid-19 schwierig. Makler Thore Hoffmann, der mit seinem Team an der Friedenstraße ansässig ist, freut sich, optimistisch sein zu können. Weder Kurzarbeit noch eine vielleicht unsichere Zukunft lassen Interessierte vorsichtiger werden. Es wird laut Hoffmann nach wie vor gekauft. Und dass, obwohl die Preise, die sowieso bereits auf einem hohen Niveau sind, Mitte vergangenen Jahres erneut angezogen seien. „Wir haben eine deutlich höhere Nachfrage als Bestand an freien Immobilien“, sagt der Experte. „Die Nachfrage ist groß, wir spüren keine Auswirkungen von Corona.“ Die Pandemie werde den regen Immobilienmarkt nicht bremsen und auch die Preise nicht sinken lassen, da ist Thore Hoffmann sich sicher. Reihenhäuser, Doppelhäuser und Einfamilienhäuser seien innerhalb weniger Wochen verkauft. „Ich habe Objekte, die ich noch gar nicht veröffentlicht habe. Da weiß ich jetzt schon, dass die Nachfrage hoch sein wird“, sagt Hoffmann. Wer früh investiert hat, macht nun satte Gewinne: Der Makler kann den Boom erklären. „Wir haben es gerade mit einer unglaublich starken Erbengeneration zu tun“, sagt er. Und es sei enorm viel Geld im Umlauf. Wer sich beispielsweise vor 20 Jahren in Hamburg eine Immobilie zugelegt habe und sie jetzt verkaufen wolle, bekomme den doppelten Erlös und könne nicht nur neu investieren, sondern habe immer noch genug Geld über, um es vielleicht in ein Miet- oder Ferienobjekt zu stecken. Der niedrigen Zinssatz mache es attraktiv, in „Betongold“ zu investieren. Unter 300.000 Euro gibt es fast nichts auf dem Markt: Seien vor einigen Jahren noch viele Menschen vom Land in die Stadt gezogen, sei es nun andersrum. Kleinstädte und Dörfer – vor allem am Hamburger Rand – werden derzeit bevorzugt. „Ein Haus mit Garten in Hamburg ist zum Beispiel unbezahlbar. Da zieht man lieber aufs Land“, hat Hoffmann festgestellt. Im vergangenen Jahr gebe es sicherlich keinen Makler, der nicht gute Umsätze gemacht habe. Die Geschäfte laufen in Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Bad Bramstedt gut. Norderstedt hingegen habe bereits ein ähnliches Preisniveau wie Hamburg. Wie viel eine Familie ins Eigenheim investieren muss? „Unter 300.000 Euro ist nichts zu bekommen“, sagt Thore Hoffmann. Man müsse eher mit bis zu 450.000 Euro rechnen. Für Kaltenkirchen wünscht er sich neue Baugebiete. Es seien zahlreiche auch große Mietobjekte gebaut worden, das klassische Einfamilienhaus aber sei vernachlässigt worden. Einzelhandel hat schon seit längerem Probleme: Anders sehe es mit Flächen für Einzelhändler aus. „Allerdings kränkelt der Einzelhandel schon seit ein paar Jahren“, gibt er zu Bedenken. Corona habe lediglich die Entwicklung beschleunigt. Man sei heute auf dem Stand, der möglicherweise erst in drei oder vier Jahren eingetreten wäre. Das Online-Geschäft mache den Kaufleuten vor Ort schwer zu schaffen. Sie müssten, so sieht Thore Hoffmann es, neue Ideen haben und neue Wege beschreiten, um die Kunden in ihren Laden zu locken. Wer eine Immobilie mit Geschäftsflächen besitze, der solle geduldig sein – oder sich eine andere Nutzung überlegen. „Ich habe Kunden in Hamburg, die aus Geschäftsflächen Mietwohnungen gemacht haben“, erzählt Hoffmann. Er berichtet von einem Arzt, der erst die Praxis im ersten Stock hatte, dann aber nach unten in die leerstehenden Räume gezogen ist und über ihm eine Wohnung gebaut habe. Gastronomie verkauft sich zurzeit gar nicht: Schwer und fast unmöglich sei es zurzeit, freie Gastronomie und Büroflächen an den Mann zu bringen, erzählt Thore Hoffmann. Das seien Geschäftsfelder, die im Moment verständlicherweise nicht gut laufen. Restaurants mussten schließen, Betriebe schicken immer mehr Angestellte nach Hause zum Arbeiten. Aber gerade die kleine Gastronomie sei für eine Innenstadt wichtig, betont der Makler. Man müsse ein attraktives Umfeld schaffen, um Kunden anzusprechen. Und dazu gehören seiner Meinung nach mehr als Friseure und Bäckereien, die in vielen Einkaufszonen das Straßenbild prägen. Hoffmann ist sich sicher, dass die Innenstädte sich auch durch Covid-19 verändern werden. Es liege an den Kommunen und Stadtplanern, mit Grünflächen und Möglichkeiten für kleine Cafés ein Stadtbild zu schaffen, in denen Menschen sich gerne aufhalten. Thore Hoffmann ist Optimist. „Ich gehe davon aus, dass alle nach Corona wieder durchstarten“, sagt er. Die Krise sei auch eine Chance.