Sketche, Party und viel nackte Haut

Knapp 600 Narren feierten in der Franz-Bruche-Halle ausgelassen die fünfte Jahreszeit. Zur guten Stimmung trug bei, dass die Bühne wieder auf der Quer-Seite der Halle aufgebaut war. So hatten alle Besucher guten Blick auf die Bühne, wenn sie sich nicht gerade mehr für ihre hübschen Nachbarn interessierten und die Gelegenheit zu zwischenmenschlichen Begegnungen nutzten. Viele nackte Tatsachen: Überhaupt machten die Mitwirkenden nicht viele Umwege, um zum eigentlichen Thema zu kommen. Sang man am Anfang noch traditionsgemäß „In Trappenkamp ist Karneval, da geht ein jeder hin“ und zeigten die Flattermänner geopolitischen Weitblick mit eigenen Texten zum Thema Brexit (auf das Lied „Schrei nach Liebe von den Ärzten“) und der Thomas-Cook-Pleite (auf „Eiskalt“ von Matthias Reim), ging es schon bei den ersten Dialogzeilen von „Wachtmeister“ Andreas Dammann und seinem „Praktikanten“ Siegmar Last gleich thematisch unter die Bettdecke. Kirchenmusiker spielt zu Lied mit sexuellen Eskapaden: Die „drei schlüpfrigen zwei“ Antje Matthiesen und Marion Last besangen zur Begleitung von Bad Segebergs Kirchenmusiker Andreas Maurer-Büntjen sexuelle Eskapaden im Altenheim. Und die Creamboys zeigten einmal mehr nackte Haut, wie sie sonst nur in der Dusche im Sportlerheim zu sehen ist. Frauen kreischen bei Männerballett: Kreischend goutierten die weiblichen FKK-Fans diesen Ganzkörpereinsatz, auf den noch eine Tanzvorführung des Männerballetts folgte, das aus Tschaikowskis „Schwanensee“ ein „Schmalensee“ mit schwarzem Schwan machte. Lesen Sie auch: Trappenkamp, das Epizentrum des norddeutschen Karnevals Künstlerischer Höhepunkt war der Auftritt von Jule Ballnus und Janne Thomas Beth, die mit hervorragenden Stimmen den Song „Regenbogenfarben“ von Kerstin Ott und Helene Fischer darboten. Acht schwarz gekleidete Tänzerinnen und Tänzer sorgten mit bunten Leuchtstoffröhren für vielfältige Farbeffekte. Sie wie schon zuvor andere Mitwirkende wurden erst nach einer Zugabe von der Bühne gelassen. Bürgermeister als Ritter und Partyankündiger: Auch Bürgermeister Harald Krille hatte sichtlich seinen Spaß. Als Ritter verkleidet stieg er auf die Bühne, wo er erst Moderator Thomas Beth den Schlüssel der Gemeinde überreichte und dann unter Anleitung von Tanja Kracht einen Liter Cocktail anrührte. Lesen Sie auch: Karneval, Fasching, Fastnacht - Was ist der Unterschied? Nicht nur beim Austeilen des „Trappenkamper Hammers“, wie er das Getränk nannte, zeigte sich das Gemeindeoberhaupt großzügig. Er versprach bei der Gelegenheit auch, gemeinsam mit Edeka-Gothmann für eine 70er- und 80er-Party in der Waldbühne zu sorgen. Außerdem wolle er 500 Euro aus eigenem Portemonnaie für die Fußballjugend spendieren. Seit 30 Jahren bei Fröhlichen Karnevalskindern: Auch Ehrungen durften nicht fehlen. Oliver Fronk, Samira Göttling und Wolfgang Heick wurden für zehn Jahre aktiven Dienst bei den Fröhlichen Karnevalskindern (FKK) gelobt. Michael Dammann ist schon 30 Jahre dabei. Nach der zweieinhalbstündigen Show wurde noch bis in den frühen Morgen getanzt, wobei Michael Dammann, Sven Jacob, Thorsten Kleinert und Siegmar Last es sich nicht nehmen ließen, nach Mitternacht noch einmal als „Status Quo“ auf die Bühne zu steigen und „What ever you want“ zu singen – quasi als Motto für die noch folgenden Stunden. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

Karneval in Trappenkamp - Sketche, Party und viel nackte Haut