Kfz-Branche Kaltenkirchen in der Corona-Krise: Angestellte bangen um Jobs

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. So appelliert Georg Möller, der zusammen mit seiner Schwester Claudia die Shell-Tankstelle an der Kieler Straße und das Ford-Autohaus im Porschering leitet, mit eindringlichen Worten in einem Facebook-Video an die Kunden: "Lassen Sie unsere Jungs und die Jungs aus den anderen Werkstätten nicht hängen." So schlägt er vor, zum Beispiel schon jetzt die Umrüstung auf Sommerreifen vornehmen zu lassen. Das sei ein kleiner Auftragsbeitrag, um sich vom Coronavirus nicht in die Knie zwingen zu lassen und den Mitarbeitern möglichst lange den Gang in die Kurzarbeit zu ersparen. Kfz-Branche Kaltenkirchen in der Corona-Krise: Menschen fahren weniger Auto: Zwölf Angestellte sind im Ford-Möller-Autohaus tätig. Der Facebook-Auftritt ihres Bruders sei durchaus erfolgreich gewesen, sagt Claudia Möller. Einige Kunden hätten spontan Termine gemacht. "Wir versuchen jetzt, die eingehenden Aufträge zu bündeln und flexibel auf die anfallende Arbeit zu reagieren", beschreibt die Geschäftsführerin die Situation. Man müsse sehen, wie die Woche laufe und ob dann Kurzarbeit nötig sei. Auch bei der gerade neu eröffneten Waschanlage und der Tankstelle sei der Umsatz zurückgegangen, so Claudia Möller: "Ist doch klar, denn die Menschen fahren sowohl privat als auch beruflich nicht mehr so viel." Kfz-Branche Kaltenkirchen in der Corona-Krise: Verkaufsräume verwaist: Wie bei allen anderen Autohäusern ist der Verkaufsraum von Opel-Fischer am Kisdorfer Weg in Kaltenkirchen geschlossen und verwaist. Noch ist die komplette 30-köpfige Mannschaft an Bord. Die zwei Verkäufer hätten jetzt andere Aufgaben übernommen, so Kay Fischer, Chef des traditionsreichen Autohauses. Sie würden zum Beispiel für den Bring- und Holdienst eingesetzt, den das Unternehmen seinen Kunden nun kostenlos anbietet, "obwohl bei uns im Geschäft ganz strenge Hygienevorschriften herrschen". Die Werkstatt sei auch noch recht gut ausgelastet, "aber wir entscheiden mit Sicherheit auch Tag für Tag, wie es weitergeht", sagt Kay Fischer: „Das ist eine echte Herausforderung für uns alle." Kurzarbeit in der Kfz-Branche Kaltenkirchen wegen Corona-Krise schon beantragt: Auch bei G+S-Automobile in der Süderstraße, wo Toyota und Fiat vertrieben werden, ruht der Verkauf in den Geschäftsräumen, die Arbeit in der Werkstatt läuft aber weiter. Auch dort wird wie in den Werkstätten der Konkurrenz auf die Sonnabends-Öffnung verzichtet. Geschäftsführer Christian Gaßmeier bittet ebenfalls seine Kunden, zum Beispiel jetzt schon die Umrüstung auf Sommerreifen vorzunehmen. Auch sei der Kauf von Neu- oder Gebrauchtwagen auch Online möglich. "Da sind wir bei der Abwicklung sehr flexibel." Kurzarbeit für die 18 Mitarbeiter wurde vorsorglich angezeigt, aber noch nicht umgesetzt. "Wir müssen die Entwicklung abwarten", sagt auch Gaßmeier. Von schwierigen Zeiten für die Kfz-Branche Kaltenkirchen in der Corona-Krise spricht auch Dorota Sielicka, die die Filiale von Lüdemann & Zankel im Porschering leitet. Das Unternehmen vertreibt in Kaltenkirchen Fahrzeuge der Marken Renault und Dacia. Zwar laufe die Werkstatt noch, und auch Online-Verkäufe werden noch durchgeführt, aber für die 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde Kurzarbeit beantragt. Verkauf läuft Online weiter: Beim Emil Frey Autohaus Kath am Porschering mit den Marken VW und Skoda sind fast 40 Leute beschäftigt, 14 davon in der Werkstatt. Der Verkauf im Showroom sei zwar gestoppt, laufe aber zum Beispiel telefonisch und Online weiter. Und in der Werkstatt sei noch gut zu tun. "Da klopfe ich mal auf Holz, dass wir noch können und dürfen", sagt Service-Leiter Heiko Schönbeck. Thomas Krause, Chef des gleichnamigen Autohauses, ein Audi-Servicepartner an der Kieler Straße, hat vorsorglich für seine rund 20 Mitarbeiter, die aber noch tätig sind, Kurzarbeit angemeldet, die Öffnungszeiten etwas reduziert, und sein Verkäufer bleibt erst einmal zu Hause. Außerdem hat er aus der Werkstattbelegschaft zwei Teams gebildet, die getrennt voneinander arbeiten. "Sollte wirklich mal jemand erkranken, bleiben wir im Service handlungsfähig“, so Thomas Krause, der von einer nicht kalkulierbaren Zukunft spricht. Kostenose Leihwagen für Ärzte und Pfleger: An der Süderstraße betreibt der BMW-Händler May & Olde eine seiner sieben Filialen. Dort sind 26 Mitarbeiter beschäftigt, die nicht in Kurzarbeit seien. Für das Gesamtunternehmen wurden ebenfalls Teams gebildet, die im ganzen Unternehmen flexibel eingesetzt werden können. Auch der Verkauf gehe telefonisch oder Online weiter. Und Zulassungen würden weiter für Firmen und darauf spezialisierte Servicegesellschaften möglich sein, sagt der geschäftsführende Gesellschafter von May & Olde, Christian Rönsch. Und er weist noch auf eine Besonderheit in seinem Unternehmen hin: "Wenn ein Arzt oder jemand, der in der Pflege tätig ist, sein Auto zu uns zum Service bringt, erhält er während dieser Zeit einen kostenlosen Leihwagen. Dazu kommt ein Hol- und Bringservice.“ Merh aus der Region lesen Sie hier

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