Konzept für sicheres Radeln in Kaltenkirchen steht

Eigentlich sollten die Ausschussmitglieder die vorgestellten Maßnahmen in dem Konzept beschließen. Doch dazu kam es nicht. Der Bauausschuss nahm das Konzept wohlwollend zur Kenntnis, wollte sich aber mit einem Beschluss nicht an die Maßnahmen binden. Falls eine von ihnen aus finanziellen oder anderen Gründen nicht umgesetzt werden könne, mache sich die Kommunalpolitik unglaubwürdig, hieß es in der Begründung. „Das finde ich gut“, sagt Fachbereichsleiterin Tiefbau und Stadtplanung Kathrin Schwanke, die 2018 an dem Konzept mitgearbeitet hat. Die Verwaltung werde jetzt einen Handlungsablauf für die Maßnahmen in den kommenden drei Jahren erarbeiten. Lenkungsgruppe seit einem Jahr dabei: Die Erstellung eines solchen Konzepts war bereits im Januar 2017 im Bauausschuss beschlossen worden. 25000 Euro wurden dafür im Haushalt bereitgestellt. Das Planungsbüro Gertz, Gutsche und Rümenapp wurde mit der Erstellung des Konzepts beauftragt. Eine Lenkungsgruppe, bestehend aus Stadtvertretern, dem Kreis-Radverkehrsbeauftragten, dem Orts-Naturschutzbeauftragten, dem ADFC, dem Seniorenbeirat, dem Jugendbeirat, der Polizei, dem Kaltenkirchener Ring, den Stadtwerken, der AKN, Autokraft und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, begleitete die Arbeit an dem Konzept seit Juli 2018. Am 14. September konnten sich auch die Kaltenkirchener Bürger im Rathaus an dem Konzept mit Ideen und Wünschen beteiligen. Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs: Mit dem Konzept konnte nun die in Kaltenkirchen vorhandene Radverkehrsinfrastruktur detailliert erfasst und bewertet werden. Außerdem wurde ein differenziertes Routennetz definiert, das den Ansprüchen des Alltags- und Freizeitradverkehrs gerecht wird. Das Konzept enthält außerdem einen Maßnahmenkatalog für ein besseres Routennetz und zur Förderung des Radverkehrs, auch hinsichtlich der dadurch entstehenden Kosten, Wirkungen, Fördermöglichkeiten, Prioritäten und Umsetzungsmöglichkeiten. Neben den Maßnahmen soll vor allem eine Kampagne gestartet werden, sagt Schwanke, „um die Menschen aufs Rad zu kriegen und das Radfahren attraktiver zu gestalten“. Und um mehr zu informieren. Kurzfristig sollen Radwege markiert werden: Unterteilt werden die Maßnahmen nach kurzfristiger, mittelfristiger und langfristiger Umsetzung und nach Priorität. Kurzfristig sollen zum Beispiel die Radwege farblich markiert werden, damit sie überhaupt wahrgenommen werden. Auch der Belag der Radwege benötigt an einigen Stellen eine Ausbesserung. Auf der Alvesloher Straße Orts-auswärts soll der Radweg vom Pkw-Verkehr besser abgegrenzt werden. Sicherheit für die Radfahrer sei ein wichtiges Thema. Mittel- und langfristig sollen viele Hauptradverbindungen im Stadtgebiet geschaffen werden. Die Priorität „sehr hoch“ bekommt beispielsweise die Verbindung im östlichen Flottkamp zwischen Kreisverkehr und Bahnhof. Dort gibt es Schulen und Einkaufsmöglichkeiten, die per Rad sicherer zu erreichen sein sollen. Dafür sind im Konzept gleich mehrere kleine Maßnahmen beschrieben: Markierung der Radwege, Anbringen von Richtungspfeilen am Kreisel, Sicherheitstrennstreifen zwischen Radweg und Fahrbahn sowie der Rückbau der überdimensionierten Radien an der Einmündung zur Von-Bodelschwingh-Straße. Diese Maßnahmen sind kurz- bis langfristig angelegt.

Kaltenkirchen - Konzept für sicheres Radeln