Das müssen Sie über die Landratswahl wissen

Bis vorigen Sonntag konnten sich Kandidaten bei Kreispräsident Claus-Peter Dieck (CDU) melden, falls sie sich den Fraktionen vorstellen worden – um letztlich deren Rückendeckung zu erhalten. Die Bekanntgabe der Bewerberzahl und Daten zu den Kandidaten hat er kurzfristig von Montag, 16.12.2019, auf später verschoben. Landratswahl Bad Segeberg: Kurzfristig kamen weitere Bewerbungen: Es hatten sich kurzfristig wohl weitere Kandidaten gemeldet, auch per Email. Allerdings sind weitere Bewerbungen bis zum Wahltag möglich. Im Vorfeld hatten sich bei CDU-Fraktionschef Kurt Barkowsky mehrere Interessenten vorgestellt. Wer seine Bewerbung letztlich auch eingereicht habe, wisse er nicht, sagt Barkowsky. Einen eigenen Favoriten habe die CDU (23 Sitze) nicht. Cai Lorenz von Brockdorff (Landrat in Segeberg 1868 bis 1870), Ernst Freiherr von Gayl (1870 bis 1877), Peter Friedrich von Willemoes-Suhm (1877 bis 1891), Karl Graf von Platen-Hallermund (1892 bis 1901), Gustav Ludwig L. Otto Ilsemann (1901 bis 1928), Otto Graf zu Rantzau (1928 bis 1932), Dr. Waldemar von Mohl (1932 bis 1945), Christian Laurup Jensen (1945 bis 1946), Dr. Paul Pagel (1946 bis 1950), Walter Alnor (1950 bis 1959), Joachim Dorenburg (1959 bis 1966), Anton Graf Schwerin von Krosigk (1966 bis 1990), Georg Gorrissen (1990 bis 2008), Jutta Hartwieg (2008 bis 2014), Jan Peter Schröder (seit 2014). Vier von acht Fraktionen im Kreis Segeberg hatten Ausschreibung gewollt: Die CDU war es, die neben AfD (5), WI-SE (3) und Linke (2) auf eine Ausschreibung gedrungen hatte. SPD (13), Grüne (9), FDP (5) und Freie Wähler (2) hatten dagegen darauf verzichten wollen. Sie schätzen die Arbeit des amtierenden Landrats Jan Peter Schröder (parteilos), den die kleinen Fraktionen vor sechs Jahren aufs Schild gehoben hatten. Damals hatte sich Schröder gegen Dieck und die amtierende Landrätin Jutta Hartwieg (SPD) im dritten Wahlgang durchgesetzt. Lesen Sie auch: Neuer Landrat: Packen wir es an! Die Gruppe aus SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern verfügt nur über 29 Stimmen. Die absolute Mehrheit liegt aber bei 32 Stimmen. Sie ist für die ersten beiden Wahlgänge nötig. Im dritten, einer Stichwahl der beiden mit den meisten Stimmen, reicht die Mehrheit. Beim Patt entschiede das Los. Lesen Sie auch: Wie viel Geld verdient ein Landrat? WI-SE, CDU, Linke und AfD mit gemeinsamem Favoriten? Die WI-SE (drei Sitze) will mit CDU, Linken und AfD sprechen, sagt Fraktionschef Toni Köppen. „Vielleicht gibt es einen gemeinsamen Kandidaten.“ Allerdings werde das schwierig werden, ahnt er. Eine Mehrheit zumindest hätte das Bündnis. Die AfD geht nicht mit einem eigenen Bewerber in Rennen. Klar ist bislang nur: Jan Peter Schröder werde die Fraktion wegen „enormer Kreisverschuldung und Personalzuwachses 2020“ wohl nicht wählen, sagt AfD-Fraktionschef Heiko Evermann. Die Linke mit Fraktionssprecher Holger Weihe hält sich bedeckt. „Wir haben keinen eigenen Kandidaten, werden uns alle Bewerbungen ansehen.“ Sollte sich Schröder als der Beste unter allen Kandidaten herausstellen, könnte Weihe sich vorstellen, ihn zu wählen. Kreis Segeberg: SPD mit Landrat Schröder (parteilos) zufrieden: Für SPD-Fraktionschefin Edda Lessing ist dagegen klar, dass die SPD Schröder unterstütze. Sie sei mit dem Landrat zufrieden. Andere Bewerber würde die SPD sich gleichwohl anhören. Allerdings liege die Messlatte durch die gute Arbeit Schröders hoch. „Wer sich bewirbt, ist sehr mutig!“ Ähnlich sehen es Grüne und FDP. Sie wollen Schröder behalten. Außer es gebe es einen Überflieger unter den anderen Bewerbern, sagt FDP-Fraktionschef Klaus-Peter Schroeder. Das erwarte er aber nicht. Einen Hinweis auf die Mehrheitsverhältnisse sieht Schroeder in der jüngsten Abstimmung des Haushaltes 2020 mit vielen neuen Stellen für die Kreisverwaltung. Im Kreistag hatten CDU und AfD dagegen gestimmt, die Mehrheit der übrigen sechs Fraktionen dafür. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

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