WZV-Chef rechnet mit Rebellen ab

„Da sind wohl alte Rechnungen offen, die der eine oder andere begleichen will“, sagte Axmann. Die Kritiker würden leider „unter dem Deckmantel der Anonymität“ arbeiten, „die WZV-Dämmerung beschwören oder herbeifantasieren.“ "Unter dem Deckmantel der Anonymität": Deren Verhalten sei unprofessionell und dilettantisch, sagte Axmann weiter. Er appellierte unter Beifall daran, konstruktiv miteinander umzugehen. Denn im Verband und bei seinen Partnern sei die Stimmung sonst sehr positiv, sagte Axmann, Chef des WZV seit 1. Juli 2019. Ihm stimmte Hanno Krause, Bürgermeister von Kaltenkirchen und Leiter der WZV-Versammlung, zu und warb für transparente Verfahren. Anlass für die Diskussionen sind vor allem Vorgänge im WZV in den vergangenen Jahren. Es hatten sich überraschend Millionenlöcher aufgetan, manche Bürgermeister fühlten sich vom WZV nicht ausreichend informiert, hielten Verfahren für intransparent. Überrascht hatten viele auch zwei starken Erhöhungen in den Vorjahren bei den Müllgebühren. Zumindest für 2020 bleiben die Entgelte aber stabil, entschied die Versammlung des WZV im Goldenen Hahn in Stuvenborn. 180000 Tonnen erhalten Chip - für bessere Kontrolle: Außerdem werden alle 180000 Tonnen mit je einem Chip ausgestattet, um keine Schwarztonnen mehr entleeren zu müssen und genauer mit Kunden abrechnen zu können. Das WZV-Personal soll von 330 auf rund 365 Kräfte wachsen, auch weil der WZV die Abrechnung von den Ämtern ins eigene Haus holt. Für die Dorfputzaktionen erhalten die Kommunen nur noch Säcke, keine Container mehr. Und wegen eines Wechsels des Planungsbüros verzögert sich der Breitbandausbau im Nordostkreis. Für Anfang 2020 ist eine Sondersitzung angekündigt zur Frage, wie 24,4 Millionen Euro für die Nachsorge der Mülldeponie Damsdorf/Tensfeld in den nächsten Jahren gesammelt werden können. 24 Millionen Euro fehlen für Deponienachsorge ab 2030: Bislang angespart sind 31,7 Millionen Euro, nötig werden nach Verfüllung der Deponie etwa im Jahr 2030 aber 56,1 Millionen Euro sein. Danach muss die Halde für viel Geld abgedeckt und rund 30 bis 40 Jahre lang das Gas und Sickerwasser aufgefangen werden. Vor einigen Jahren hatte der WZV zwar schon mal mehr Geld übrig in seiner Kasse. Der angesparte Betrag erschien damals als zu groß, wurde dann in den „freien Bereich“ gebucht, erklären zwei Wirtschaftsberater in einem fünfseitigen Papier. 12,9 Millionen Euro waren für andere Zwecke genutzt worden, unter anderem, um Müllgebühren niedrig zu halten und Mindereinnahmen auf dem Recyclinghof Norderstedt zu decken. Die fehlenden 24,4 Millionen Euro für die Deponienachsorge muss der WZV bis etwa 2030 auftreiben. 2020 etwa werden 2,5 Millionen Euro der Einnahmen in diese Rücklage fließen. Geld, das auch aus Müllentgelten stammt. Außerdem hat der WZV noch 7,4 Millionen Euro in einer Sonderrücklage für einen möglichen neuen Deponieneubau, der derzeit aber als unwahrscheinlich gilt. Mülldeponie vielleicht höher als geplant bauen: Zudem überlegt der WZV, beim Land einen Antrag zu stellen, die Deponie höher als bislang genehmigt verfüllen zu dürfen. Das würde Laufzeit und Einnahmen erhöhen. All das wird bei einem internen WZV-Sondergipfel zur Deponie im Frühling 2020 besprochen. Kritik zu Dorfputzen: Auf offene Kritik stieß die WZV-Führung unter den Versammelten bei einem Punkt: Für die Dorfputze will der WZV den Kommunen 2020 keine Container mehr zur Verfügung stellen. Darin seien früher auch Sperrmüll und Wildablagerungen gelandet, die nicht dorthin gehörten, sagte Axmann. Deshalb gibt der WZV 2020 nur noch Säcke aus. Axmann sagte zu, das Verfahren zu testen und dann auszuwerten. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier

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