Land lehnt einen Kreisel bei Famila in Bad Bramstedt ab

Vor dem Famila-Einkaufszentrum kreuzen sich die Bundesstraße 4 (Lohstücker Weg) mit der König-Christian-Straße und der Straße "An der Vogelstange", die zu Famila führt. Mit ihren Abbiegespuren ist die Kreuzung unübersichtlich und wer vom Famila-Gelände hinunter will, muss an manchen Tagen Geduld mitbringen, weil sich lange Schlangen vor der Ampel bilden. Die SPD nahm dies im letzten Jahr zum Anlass, erneut einen Kreisverkehr für die Kreuzung zu fordern. Der Verkehrsausschuss beauftragte daraufhin das Bauamt der Stadt, sich mit dem Landesbetrieb Straßenbau in Verbindung zu setzen, der zuständig für die Bundesstraßen im Land ist. Bund will keine Kreisverkehre: Nun kam die Antwort. Der Bund sehe "derzeit von Kreisverkehrsplätzen an seinen Straßen ab", schreibt der Landesbetrieb. Begründet wird dies mit der Unfallträchtigkeit, auch in Bad Bramstedt. Der "politisch motivierte" Kreisverkehr der B4/Weddelbrooker Straße sei ein "Unfallschwerpunkt". Der Kreisverkehr bei Lidl, ebenfalls auf der B4 "hat sich ebenfalls ungünstig dargestellt", so der Landesbetrieb. Er verursache einen "überhöhten Wartungsaufwand". Die mit Ampeln geregelte Famila-Kreuzung sei dagegen kein Unfallschwerpunkt, schreibt der Landesbetrieb. Ein Verkehrskreisel auf der Famila-Kreuzung werde aber auch wegen des nicht ausreichenden Platzes abgelehnt. Da hier eine Bundesstraße mit Schwerlastverkehr betroffen sei, müsse der Kreisverkehr einen Außendurchmesser von 40 Metern haben. Damit würde die Fahrbahn die angrenzenden Gebäude berühren, für Bürgersteige sei kein Platz mehr. SPD bedauert Ablehnung: SPD-Pressesprecher Jan-Uwe Schadendorf sagte: "Wir halten den Kreisverkehr nach wie vor für eine bessere Lösung als die Ampelkreuzung." Das Schreiben des Landesbetriebs sei bedauerlich, die Fraktion müsse es nun erst einmal bewerten. Schadendorf verwies darauf, dass der Kreisverkehr bei Lidl keine 40 Meter Durchmesser habe und seiner Einschätzung nach funktioniere. Rechtlich sind auch sogenannte "Kleine Kreisverkehre" mit Durchmessern zwischen 30 und 35 Metern im innerstädtischen Bereich möglich. Doch gegen den Willen des Landesbetriebs wird sich ein solches Bauwerk kaum durchsetzen lassen. Er verwaltet für den Bund das Bundesstraßennetz in Schleswig-Holstein und müsste somit die Kosten ein solches Bauwerk aus seinem Etat tragen.