Mehr Platz für Polizisten

Zur Einweihungsfeier der neuen Polizeistation kam gestern Morgen auch Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD). Für die Fotografien ist Polizistin Tatjana Ootis verantwortlich, eine der acht Beamten in der Landesunterkunft (LUK), die ihren Dienst dort übrigens freiwillig angetreten haben. Fotografieren ist ihr Hobby. „Als wir im Oktober 2015 hier anfingen, habe ich gedacht, dass wir dieses einmalige historische Ereignis festhalten sollten, auch für uns Polizisten.“ Entstanden sind beeindruckende Momentaufnahmen von den Menschen, die nach langer Flucht in Boostedt endlich ein wenig zur Ruhe kamen. Auch Ausreisepflichtige werden hier untergebracht Noch bis mindestens 2019 wird es die Polizeistation in der Landesunterkunft geben. Bislang mußten sie in beengten Verhältnissen mit vier Büroplätzen für acht Mitarbeiter und ohne sanitäre Anlagen arbeiten. Jetzt stehen sanitäre Anlagen, ein großer Aufenthaltsraum, mehrere Büros und ein Empfangstresen zur Verfügung. Sogar einen videoüberwachten Sicherheitsraum gibt es. In seiner Rede gab Innenminister Studt einen kurzen Rückblick auf die Flüchtlingsunterkunft in Boostedt. „Die Landesunterkunft ist eine von nur vier verbliebenen im Land, mittlerweile ist sie auch Unterkunft für Ausreisepflichtige“, so Studt. 400 Flüchtlinge leben noch in der Landesunterkunft, es waren schon mal 2000. Studt setzt weiterhin auf humanitäre Flüchtlingspolitik „Die Aufnahme von Flüchtlingen ist ebenso wichtig, wie die Rückführung, das Wichtigste ist aber die Integration“, so der Minister zur Flüchtlingssituation. In den kommenden Tagen werde es zwei größere Rückführungen geben. „Wir müssen genau schauen, wer aus sicheren Herkunftsländern kommt.“ Afghanistan halte er nach wie vor nicht für eines. „Ich werde in der nächsten Woche noch eine Verlängerung des Rückführungsstopps nach Afghanistan beantragen“, erklärte Studt. Keine größeren Einsätze in Boostedt erforderlich Mit „Moin“ begrüßte Landespolizeidirektor Ralf Höhs die Runde. „Das ist das erste Wort, das die Flüchtlinge hier bei uns gelernt haben“, sagt er. Er sei froh darüber, dass die Landespolizei in Boostedt vertreten ist. Sie schaffe Sicherheit für die Menschen, die in der Flüchtlingsunterkunft arbeiten und leben und auch für die Bevölkerung. „Die Flüchtlinge lernen hier eine ganz andere Polizei kennen, als die in ihren Herkunftsländern, das nenne ich Sozialisation“, so Höhs. Es sei bisher kaum erforderlich gewesen, dass die Polizei verstärkt eingreifen musste. Dass die Zahl der Straftaten insgesamt niedrig blieb, „liegt auch an den vielen kompetenten, engagierten und bereitwilligen Polizisten hier, denen es ein Anliegen war, hier zu arbeiten“, sagte Höhs.

Landesunterkunft Boostedt - Mehr Platz für Polizisten