Luca Höppner und Finja Klenz verhinderten Mord: XY-Preis geht nach Groß Kummerfeld

Live waren Luca Höppner und Mutter Finja Klenz aus ihrem Wohnzimmer in Groß Kummerfeld per Video zugeschaltet am Mittwoch in der Sendung Aktenzeichen XY ... ungelöst. "Wir konnten es gar nicht glauben", schilderte Klenz den Moment als sie erfuhr, dass sie und ihr Sohn zu den drei Preisträgern in diesem Jahr gehören. Mit Drehteam die Ereignisse nachgespielt: Seit Monaten wurden in der ZDF-Sendung Menschen vorgestellt, die selbst Zivilcourage bewiesen hatten. Im September wurden die Ereignisse vom 25. April 2018 gezeigt, die mit einem Drehteam im Sommer nachgestellt wurden. Klenz war damals mit ihrem Sohn schnell noch einkaufen gefahren in einem Supermarkt in Neumünster. "Da kamen so viele Zufälle zusammen, wir kaufen dort sonst nie ein", hatte Klenz vor der Preisverleihung im Gespräch mit KN-online geschildert. Während sie damals in den Laden ging, hatte Luca im Wagen gewartet und Musik gehört. Als ihm plötzlich eine Frau und ein Mann auf dem Parkplatz auffiel. Womöglich einen Mord verhindert: Die Situation kam Luca Höppner, damals gerade 18 Jahre alt, komisch vor. "Er hat sie an den Haaren gezogen, sie hat sich gewehrt." Das Messer in der Hand des Angreifers habe er zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen. Luca verschwendete keine Zeit, wählte gleich den Notruf und brüllte den Mann an, die Frau in Ruhe zu lassen. Inzwischen war ihm auch die Waffe aufgefallen. Der 57-jährigen Frau waren mehrere Stichwunden zugefügt worden im Oberkörper. Zur gleichen Zeit kam Finja Klenz zurück aus dem Geschäft. "Ich habe Luca schreien hören", erinnerte sie sich. Dann erkannte sie die Lage und lief zurück ins Geschäft, um Hilfe zu holen. "Das war wie im Film", berichtete Finja Klenz. Ein Überfall mitten am Tag. Sie konnte zwei Helfer organisieren. Ein Mann folgte gemeinsam mit Luca dem Angreifer, der inzwischen sein Messer weggeworfen hatte. Gemeinsam hielten sie ihn fest, bis die Polizei eingetroffen war. Der Mann war stark alkoholisiert gewesen. Täter zu vier Jahren Haft verurteilt: Der Täter wurde im Februar 2019 zu knapp vier Jahren Haft verurteilt wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. "Im Gericht hat er sich bei mir bedankt, dass ich verhindert habe, dass er zum Mörder wird", erzählt Luca Höppner. Das Opfer überlebte die Stichverletzungen an Hals und Oberkörper. "Wir haben immer noch Kontakt, sind befreundet", erzählte Finja Klenz auch am Mittwoch im Fernsehen im Gespräch mit Moderator Rudi Cerne. Innenminister Horst Seehofer lobt Luca Höppner und Finja Klenz: Lob gab es für Höppner, Klenz und die anderen beiden Preisträger auch von Schirmherr und Innenminister Horst Seehofer: "Sie sind Vorbild für uns alle. Ihnen war das Schicksal anderer nicht gleichgültig. Sie haben eine gefährliche Situation als solche erkannt." Mutig und umsichtig hätten sich die Preisträger der Situation gestellt und Verantwortung bewiesen. Lesen Sie auch: Zivilcourage - in Gefahrensituationen richtig handeln! Auch Klenz ist stolz auf ihren Sohn, der eingeschritten war, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Die Bilder von damals habe er inzwischen überwunden, berichtet der junge Mann sichtlich nervös im Fernsehen. Luca Höppner will zur Polizei: Die Ereignisse von damals haben ihn aber für seinen beruflichen Weg inspiriert: "Ich will zur Polizei", berichtete Höppner. Er habe sich auch schon beworben, wegen einer Knieverletzung sei er im Bewerbungsverfahren in Schleswig-Holstein aber aussortiert worden. Höppner hofft aber noch. Er will sich auch noch in anderen Bundesländern bewerben. Auf die Auszeichnung reagierten die beiden Segeberger bescheiden. Schon im Vorfeld haben sie deutlich gemacht, dass ihnen der Preis nicht so wichtig sei. "Wir sind natürlich froh über die Auszeichnung", sagte Klenz vor der Kamera. Zur Trophäe gibt es auch 10.000 Euro. "Aber wir haben eigentlich nur gemacht, was selbstverständlich ist."