Mauela Andersen-Bendlin aus Kaltenkirchen stellt Ausgabe von Masken um

Der große Run auf die Masken kündigte sich bereits an, als mehrere Bundesländer eine Maskenpflicht in Aussicht stellten. Der Damm war dann gebrochen, als am Dienstag auch aus Kiel von der Landesregierung das Signal kam. "Vor meiner Tür standen am Dienstagabend 312 Menschen. Ein Nachbar hat sie gezählt", berichtet Andersen-Bendlin. Sie sei geschockt gewesen. Die Menschen hätten in einer langen Schlange gestanden, der ganze Schwalbenweg sei zugeparkt gewesen. "Das war der Horror", gibt Andersen-Bendlin zu. Ungeduldige Menschen klingeln Sturm: Normalerweise hängt die Hobbyschneiderin nach und nach ab 18 Uhr die Leine in der Haustür wieder nach. Daran war am Dienstag fast gar nicht zu denken. Als die Leine leer gewesen war, hätten die Menschen bei ihr geklingelt und nachgefragt. Als alle Masken, die die Kaltenkirchenerin in der Nacht zuvor hergestellt hatte, vergeben waren, wurde die Mutter zweier Kinder sogar beschimpft. "Ich bin am Sonntagfrüh um 7 Uhr aus dem Bett geklingelt worden", sagt Andersen-Bendlin. Und am Dienstag um 21 Uhr ging immer noch die Klingel bei der Familie. In der Nacht zu Mittwoch sei sie noch so beeindruckt von den Szenen vor ihrer Haustür gewesen, dass sie nicht die Konzentration hatte, um sich an die Nähmaschine zu setzen. Normalerweise schafft sie es nachts, zwischen 80 und 100 Masken zu nähen. Keine feste Zeit mehr zur Maskenausgabe: Um Ärger mit Ordnungsamt oder Polizei zu vermeiden, will Andersen-Bendlin zwar weiter Alltagsmasken nähen, sie aber nicht mehr zu festen Zeiten in die Tür hängen. "So wie es passt, werde ich künftig vier oder fünf Masken raushängen", erklärt die Kaltenkirchenerin. Wer vorbeifahre, könne dann sehen, ob etwas dort auf einen neuen Besitzer wartet. Sie hofft inständig, dass sich die Lage wieder beruhigt. Nachbarn nicht verärgern: Ab Mittwoch sperrt sie das Grundstück ab und informiert per Hinweisschilder, wie es künftig mit der Maskenausgabe gehen kann. "Alles andere machen die Nachbarn sonst auch irgendwann nicht mehr mit", befürchtet Manuela Andersen-Bendlin. Sie wolle gerne weiter Alltagsmasken gegen eine Spende nähen, aber die Interessierten müssten dann auch mitspielen. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. Lesen Sie auch: Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein So viele bestätigte Corona-Fälle gibt es in Schleswig-Holstein Wie viele Genesene gibt es in Schleswig-Holstein? Das halten die KN-Leser von den Lockerungen Die Lockerungen seit dem 20.4 im Detail Demos am 1. Mai: Dieses Jahr wird online demonstriert - auch in Kiel Fünf große Städte aus Schleswig-Holstein fordern Corona-Rettungsschirm So geht der Ostseepark mit den Corona-Regeln um Städtisches Krankenhaus Kiel: Mehr Ärzte und Pfleger infiziert Günther kündigt Maskenpflicht für Schleswig-Holstein an Alltagsmasken: Das müssen Sie beachten WLAN-Nutzerzahlen in der Stadt: Das Land wacht langsam wieder auf Saisonabbruch: THW Kiel wird vorzeitig Deutscher Meister Diese Strafen sieht der Bußgeldkatalog in SH vor Schutz vor Corona: Diese Desinfektionsmittel wirken Coronavirus: Was passiert bei einer Quarantäne Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Mehr Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

Kaltenkirchen - Corona: Maskennäherin wird beschimpft