Mehrere Heimbewohner vom Haus Goldenbek wegen Corona im Krankenhaus

Im Haus Goldenbek herrscht eine angespannte Situation: 22 Bewohner des Altenpflegeheims haben sich mit dem Coronavirus infiziert, vier liegen mit schweren Symptomen im Krankenhaus. Möglicherweise wurde das Virus aus einer Klinik in die Pflegeeinrichtung eingeschleppt. Der erste Fall war bereits am 2. Januar aufgetreten, berichtet Matthias Beuck vom Haus Goldenbek. Seine Ehefrau Kathrin Beuck leitet das Pflegeheim in Pronstorf seit zehn Jahren. Virus aus Krankenhaus eingeschleppt? "Ein Bewohner ist positiv aus dem Krankenhaus zurückgekommen", sagt Matthias Beuck, ohne eine Klinik zu nennen. Das sei aber noch nicht bekannt gewesen als dieser am 30. Dezember zurück in die Einrichtung gekommen sei. Am 2. Januar sei die Infektion bekannt geworden. "Wir haben dann sofort reagiert, ihn isoliert und alle Hygienemaßnahmen eingeleitet." Doch das Virus hatte sich offenbar schon ausgebreitet in der Einrichtung. "Am 4. Januar hat sich die Lage zugespitzt", sagt Beuck. Mehreren Bewohnern sei es merklich schlechter gegangen. Weitere Fälle – Gesundheitsamt eingeschaltet: Daraufhin seien alle Bewohner und Mitarbeiter zunächst mit einem Schnelltest auf Corona getestet worden. "Fünf Bewohner wurden dabei positiv getestet", berichtet Beuck. "Zu viele für mich." Das Gesundheitsamt sei daraufhin dazugerufen worden. Lesen Sie auch: Corona in Zahlen - so ist die aktuelle Lage im Kreis Segeberg Am Dienstag wurde die komplette Einrichtung erneut getestet, laut Kreis. 41 Bewohner und 38 Mitarbeiter. Dabei kam heraus: Insgesamt sind sogar 22 Bewohner infiziert, auch drei Mitarbeiter sind betroffen, so der Kreis am Donnerstag. Nicht vier, wie dieser ursprünglich am Vortag gemeldet hatte. Laut Kreissprecherin Sabrina Müller lasse sich nicht mehr abschließend zurückverfolgen, wie es zum Ausbruch in der Einrichtung gekommen war. Mehrere Bewohner wegen Corona im Krankenhaus: Es ist nicht das erste Mal, dass es Corona-Fälle im Haus Goldenbek gibt. Schon im April war in dem Pflegeheim im Pronstorfer Ortsteil Goldenbek war das Virus ausgebrochen. "Das damals war ein Spaziergang im Vergleich", sagt Beuck. Im Frühjahr habe es eine Bewohnerin getroffen und zwei Mitarbeiter. Alle seien symptomlos gewesen. "Nun haben wir schon mehrere schwer Erkrankte mit Corona im Krankenhaus", sagt Beuck, der nun die Krise managen muss. Er koordiniert die Arbeit mit dem Gesundheitsamt, Schutzausrüstung muss beschafft, neues Personal organisiert werden für die ausgefallenen Pflegekräfte. Schwierige Lage für Bewohner und Angehörige: Die Bewohner im Haus Goldenbek werden zumeist in Doppelzimmern untergebracht. Positiv und negativ Getestete sind jeweils zusammen untergebracht. Die Lage unter den Heimbewohnern sei angespannt. "Die Isolation ist nicht ohne", sagt Beuck. Auch die Angehörigen seien verständlicherweise besorgt. Er hofft, dass sich die Lage bald entspannt und es eine neue Testung für Bewohner und Mitarbeiter gibt. Der Kreis kündigt weitere Nachtestungen in der kommenden Woche an. Fast alle Bewohner wollten sich impfen lassen: Die Einrichtung hatte sich bereits auf die Corona-Impfung vorbereitet. Es habe zwar noch keinen Termin gegeben, aber alle Unterlagen der Senioren lagen vor. Fast 100 Prozent der Bewohner wollten sich immunisieren lassen. Mit dem Corona-Ausbruch gibt es nun auch keine Hoffnung auf eine baldige Impfung. Nicht bevor der Ausbruch beendet ist. Und das kann Wochen dauern.