Mitarbeiter von Globus Baumarkt Kaltenkirchen stellen Bestellungen zusammen

„Meine Kollegen und ich machen an jedem Tag um die 12.000 Schritte pro Schicht“, sagt Heiko Rahn. Er leitet den Globus Baumarkt in Kaltenkirchen und sieht sich seit dem zweiten Lockdown, von dem diesmal anders als im Frühjahr 2020 auch die Baumärkte betroffen sind, mit ganz anderen Schwierigkeiten als vorher konfrontiert. Die Globus-Mitarbeiter, von denen die überwiegende Anzahl nun in Kurzarbeit ist, arbeiten Bestellungen ab, die per Mail oder Telefon aufgegeben werden. Das bedeutet, dass die Angestellten im ganzen 14500 Quadratmeter großen und 125 Meter langen Baumarkt durch die Gänge wuseln und die Artikel für die Kunden zusammensuchen. Das können Eimer mit Wandfarbe, Bretter und auch elektrische Sicherungen, Heu fürs Kaninchen und einzelne Schrauben sein. „Das Kleinste, was ich hier hatte, war eine Unterlegscheibe für 29 Cent“, verrät Rahn und muss schmunzeln. Das Abholen der Waren ist genau geregelt: Die Sachen werden entweder in einen Einkaufskorb oder einem großen Wagen gepackt und an die zwei Eingänge des Globus-Marktes mit Nummer und QR-Code versehen deponiert. Hinten können Kunden, die ihre Waren bereits bezahlt haben, mit dem Auto vorfahren, vorn am Haupteingang liegen die Artikel, die noch bezahlt werden müssen. Lesen Sie auch: Click & Collect lässt Baumärkte brummen Kunden dürfen keinen Schritt in den Baumarkt setzen, betont Rahn. Bezahlt wird direkt an der Tür. Das klappe sehr gut, sagt Rahn und lobt die treuen und zuvorkommenden Kunden in Kaltenkirchen. Und genau die fehlen ihm und seinen Mitarbeitern. „Wissen Sie, ich bin seit 1977 im Handel. Ich vermisse die Kunden“, sagt Heiko Rahn und spricht damit auch im Namen seiner Kollegen. „Wir hätten wirklich gerne unsere Kunden hier im Markt.“ Kunden konnten nicht verreisen und machten es sich zuhause schön: Hinter den Kollegen von Marktleiter Rahn steckt ein turbulentes Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie. „Wir sind hier teilweise überrannt worden“, sagt Rahn. Im ersten Lockdown durften Baumärkte weiter öffnen und wurden prompt zum Ziel von ganzen Familien, die statt in den Tierpark (geschlossen) einen Ausflug in den Baumarkt unternahmen. Da das Reisen entweder nicht möglich oder schwer planbar gewesen war, verwirklichten sich viele Menschen in Haus und Garten. Lesen Sie auch: So läuft das Geschäft in Kiel „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das bei uns Mitarbeitern nicht an die Substanz ging“, gibt Heiko Rahn zu. Neben dem enormen Andrang kamen die Sicherheitsbestimmungen, die eingehalten werden mussten. Abstand, Maske, Desinfektion – zeitweise war Sicherheitspersonal vor Ort, um das alles im Blick zu haben. „Natürlich gab es mit einigen wenigen Kunden Diskussionen, aber die Masse hat es verstanden“, erzählt Rahn. „Wir haben wirklich sehr liebe Kunden.“ Ein erfolgreiches Jahr 2020 für die Branche: Der Marktleiter hofft, dass er bald wieder die Türen öffnen darf, denn die Gartensaison steht vor der Tür. „Wir stellen jetzt schon langsam unser Sortiment um.“ Um alle Online-Bestellungen abzuarbeiten, fängt das Team morgens um 7 Uhr an. Abholen können die Kunden ihre Vorbestellungen zwischen 8 und 18 Uhr. „Am Montag hatte ich alleine schon 160 Online-Bestellungen auf dem Tisch vom Wochenende“, sagt Rahn. Stunde für Stunde trudeln weitere Aufträge ein. Die Nachfrage ist ungebrochen. Deshalb macht Heiko Rahn sich im Grunde auch keine Sorgen um seinen Job und den seiner 115 Kollegen. „Wir sind gut aufgestellt.“ Und trotz Corona blicke der Globus-Markt so wie die ganze Branche auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2020 zurück.