Neues Baugebiet in Kaltenkirchen geplant: Und was ist mit Grünflächen?

Der 29 Hektar große Bereich liegt östlich der Straße Am Wischhof, nördlich und südlich des Radensweges sowie westlich des Wiesendamms. Planungsziel ist nach Willen der Stadt eine Wohnbaufläche. Eigenheime für Familien: „Es besteht eine anhaltend hohe Nachfrage an Wohnraum in Kaltenkirchen. Die in den vergangenen Jahren entwickelten Wohnbauflächen innerhalb des Stadtgebietes wurden bereits komplett vermarktet“, erklärte Bürgermeister Hanno Krause. Für das Gebiet am Wiesendamm wünsche er sich „familienfreundliches Bauen mit hauptsächlich Eigenheimen“. Bei dem Grundstück handelt es sich um landwirtschaftliche Flächen. „Um das Stadtgebiet Kaltenkirchens mit einer bedarfsgerechten familienfreundlichen Versorgung mit Eigenheimen begegnen zu können, wird eine wohnbauliche Entwicklung im nördlichen Bereich des Stadtgebietes zwischen Radensweg und Wiesendamm für Eigenheimbau angestrebt“, heißt es in der Vorlage der Stadt. Grünflächen müssen gesichert sein: Doch so einfach wollte es die Wählergemeinschaft Pro-Kaki dem Bürgermeister nicht machen und legte einen Änderungsantrag vor. Planungsziele für die Flächennutzungsänderung sollen „die Darstellung von Wohnbauflächen und die Sicherung von Grünflächen“ sein. Dabei soll der Anteil der Wohnbaufläche nicht größer sein als die verbleibende Grünfläche. Fraktionssprecher Reinhard Bundschuh erklärte: „Wir können dem Antrag der Stadt doch nicht einfach zustimmen, ohne vorher darüber zu sprechen und zu beraten. Wollen wir wirklich 29 Hektar versiegeln und bebauen?“ Diese Zielsetzung widerspreche dem, was Kaltenkirchen sein möchte: Eine Stadt im Grünen. Bevor über einen Flächennutzungsplan abgestimmt werde, sollte laut Bundschuh zunächst besprochen werden, wie viel Grün, Parks und Naherholung in dem Bereich angelegt werde. Bundschuh regte auch die Gründung einer Arbeitsgruppe an. Details erst beim B-Plan: Bürgermeister Hanno Krause erklärte, dass diese Details bei einer Flächennutzungsänderung noch nicht geklärt sein müssen. „Das gehört in den Bebauungsplan. Und da sind wir noch nicht.“ Grünflächen seien nicht ausgeschlossen. Pro-Kaki hielt dagegen: Wenn der Flächennutzungsplan erst mal in Wohnbebauung geändert wird, würden die Eigentümer die Grundstücke an die Kaltenkirchener Bank verkaufen „und dann wird uns das Handeln aus der Hand genommen“, bemerkte Stadtvertreter Frank Günter. Kompromisslösung fand die meisten Stimmen: Katharina Loedige (FDP) machte einen „Vorschlag zur Güte“: Im Antrag solle als Ziel Wohnbebauung und Grünflächenplanung eingefügt werden. Diesen Vorschlag nahm der Bürgermeister an, was Pro-Kaki aber nicht reichte. Es sollte genau formuliert werden, dass mindestens die Hälfte der Fläche Grün wird. Doch der Kompromissvorschlag fand am Ende mehr Stimmen als der Änderungsantrag von Pro-Kaki. Für die Änderung des Flächennutzungsplans gibt es jetzt den Aufstellungsbeschluss.