Nils Kuhnert-Schumacher wird Naturschutz-Betreuer für das Tarbeker Moor

Nils Kuhnert-Schumacher aus Blunk ist seit dem 1. Januar ehrenamtlicher Betreuer für das "Tarbeker Moor". Das 131 Hektar große Fauna-Flora-Habitat etwa zehn Kilometer nördlich von Bad Segeberg gehört mit den südwestlich und östlich anschließenden Moorkomplexen zu einem ehemals weitläufigen Hochmoorkomplex, der im 19. und 20. Jahrhundert abgetorft und nahezu vollständig zu Grünland wurde. Das Tarbeker Moor wurde zwischen 1951 und 1990 industriell teilweise bis auf den mineralischen Untergrund abgetorft. Seit 1991 gibt es Renaturierungsbemühungen. Tarbeker Moor gehört zu EU-Schutzgebieten: Das Tarbeker Moor gehört zu den Natura 2000 Gebieten, einem EU-weiten Netz aus Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. Mit der Übernahme der Betreuung für das Gebiet wird Nils Kuhnert-Schumacher die Entwicklung im Schutzgebiet dokumentieren, weitere Maßnahmen vorschlagen und diese auch umsetzen, wenn sie genehmigt wurden. Über seine Arbeit wird Kuhnert-Schumacher jährlich Bericht erstatten beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), das die Betreuung für das Tarbeker Moor auf ihn übertragen hat. Betreuung zunächst für drei Jahre: Der Betreuungsvertrag gilt zunächst für drei Jahre, teilt das LLUR mit. Wenn die Betreuung zufriedenstellend verlaufe, verlängere sich der Vertrag um weitere sechs Jahre. "Wir freuen uns, dass dieses naturschutzfachlich wertvolle Gebiet durch einen erfahrenen Ortsansässigen betreut, erhalten und fortentwickelt wird", sagte Dr. Thomas Holzhüter vom LLUR anlässlich der Vertragsunterzeichnung vor dem Jahreswechsel. Vogelarten liegen dem Betreuer am Herzen: Nils Kuhnert-Schumacher kennt das ihm übertragene Schutzgebiet seit den 1970er-Jahren, als dort noch Torf abgebaut wurde. Seit 14 Jahren wohnt er in Blunk und hat sich intensiv mit dem Moor beschäftigt, insbesondere mit den hier vorkommenden Vogelarten. Kuhnert-Schumacher engagiert sich auch rund um seine Heimatgemeinde in der Naturschutzgemeinschaft Blunkerbach vor allem für den Vogelschutz. Tarbeker Moor: Lebensraum für Amphibien: 1991 wurde die Renaturierung im Tarbeker Moor eingeleitet. Dabei entstanden ist ein kleinflächiges Mosaik aus moortypischer Vegetation, Wasserflächen und trockenen Torfdämmen, so das LLUR. Das Gebiet ist Lebensraum zahlreicher Amphibienarten wie Knoblauchkröte oder Moorfrosch. Im Bereich der Tensfelder Au lebt der Fischotter. Es ist das erste Mal, dass eine Betreuung für das Tarbeker Moor vergeben wird. Betreuung von Schutzgebieten: Die Betreuung von Naturschutzgebieten hat indes eine lange Tradition in Schleswig-Holstein. Insgesamt werden jetzt 172 Naturschutzgebiete, 51 Natura 2000-Teilgebiete und der Nationalpark "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer" von 42 Naturschutzvereinen, einer lokalen Aktionsgemeinschaft, sieben Einzelpersonen, den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten und von der öffentlichen Hand (Kreise, Städte, Gemeinden) sowie den integrierten Stationen Eider-Treene-Sorge und Westküste des LLUR betreut. Dabei beteiligt sich das Land zu 90 Prozent an den Ausgaben, die im Rahmen der Betreuung anfallen. In diesem Jahr wurden rund 1,125 Millionen Euro an die betreuenden Vereine ausgezahlt.