Politiker alarmiert, weil Investor Häuser in Bad Bramstedts Zentrum kauft

Betroffen ist das Gebiet vom Liethberg bis zur Einfahrt zum Rewe-Parkplatz. Nach Informationen von KN-Online hat sich ein Investor aus Bad Bramstedt die Eigentumsrechte an Immobilien gesichert, darunter auch das alte Textilhaus Seller und das Nachbargebäude mit dem Friseur und dem Bio-Brotladen. Sie sollen durch einen Neubau für seniorengerechtes Wohnen ersetzt werden. Der Investor will seine Pläne am kommenden Montag im Bauausschuss vorstellen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Vorsitzender Volker Wrage (CDU) erklärte: "Es geht hier nur um eine erste Vorstellung. Wir werden nichts entscheiden." Auch Bürgermeisterin Verena Jeske hat Verständnis für die Geheimniskrämerei. Das sei ein gängiges Verfahren. "Wenn das Vorhaben in die Öffentlichkeit gelangt, könnten auch andere auf die Idee kommen, dort aktiv zu werden. Das will der Antragsteller vermeiden", so die Bürgermeisterin. Schon im Februar B-Plan-Aufstellung beschlossen: Bereits im Februar hatte die SPD im Planungsausschuss die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gebiet beantragt und dafür auch eine Mehrheit bekommen. "Wir wollen Herr des Verfahrens bleiben", erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Jan-Uwe Schadendorf. Ohne B-Plan wird nämlich über Bauanträge nach dem Paragrafen 34 des Baugesetzbuchs entschieden. Der besagt lediglich, dass sich Neubauten in die Umgebung einfügen müssen, was viel Deutungsspielraum lässt. "Wir haben damit in Bad Bramstedt schlechte Erfahrungen gemacht." Schadendorf hatte zur Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Montag sogar eine Veränderungssperre beantragt, durch die jedes Bauen in dem Areal verboten worden wäre. Er zog den Antrag aber zurück, weil Bauausschussvorsitzender Wrage zugesichert hatte, keine Fakten zu schaffen, solange das B-Plan-Verfahren laufe. "Es geht hier um das Herzstück von Bad Bramstedt, wir werden genau überlegen, was wir an dieser Stelle wollen." Jeske will keine vier Geschosse: Mit dem Bebauungsplan kann genau geregelt werden, welche Art von Häusern hier gegebenenfalls neu gebaut werden dürfen. Höhe, Nutzung, Dachformen und Fassadengestaltung – all das lässt sich so festlegen. Durch den Aufstellungsbeschluss vom Februar hat die Stadtverwaltung die Aufgabe, den B-Plan-Entwurf mit den einzelnen Regelungen zu erarbeiten. "Wir sind dazu bisher noch nicht gekommen", sagt die Bürgermeisterin, das Bauamt habe einfach zu viel zu tun. Die Zielrichtung sei für sie aber klar: "Wir wollen dort weiterhin Einzelhandel haben und die Bebauung muss zur Innenstadt passen." Hohe Gebäude seien an dieser Stelle gegenüber der Maria-Magdalenen-Kirche nicht akzeptabel. "Wir wollen nicht Kaltenkirchen mit seinen viergeschossigen Häusern nacheifern. Bad Bramstedt soll seinen heimeligen Charakter behalten", findet die Bürgermeisterin. Weitere Berichte aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.