Polizei ermittelt Tatverdächtigen in Fällen zerkratzter Pkw in Bad Segeberg

Bereits im Oktober hatte die Polizei einen 78-jährigen Mann im Visier, nachdem eine Zeugin einen Verdächtigen, einen etwa 70-jährigen Mann, beobachtet hatte, wie er zwei parkende Fahrzeuge in der Großen Seestraße mit einem spitzen Gegenstand beschädigt hatte. Zeugin machte ein Foto des Verdächtigen: Damals, am Sonntag, 11. Oktober um die Mittagszeit, wurden ein Mercedes und ein VW beschädigt. Die Zeugin stellte den Mann zur Rede, der aber soll die Frau damals barsch angefahren haben und dann Richtung Innenstadt weggegangen sein. Der 47-Jährigen gelang es noch ein Foto des Mannes zu machen, das auch in sozialen Netzwerken kursierte. Es zeigt einen älteren Mann von hinten. Verdächtiger räumt einen Teil der Taten ein: Die Polizei in Bad Segeberg meldet nun einen Ermittlungserfolg. Durch die Auswertung von Videomaterial und Zeugenbefragungen erhärtete sich der Tatverdacht gegen einen 78-Jährigen, so Polizeisprecher Lars Brockmann am Mittwoch. Bereits im Oktober sei der Verdächtige von der Polizei angesprochen und vorgeladen worden. "Im ersten Gespräch stritt er die Tat ab", so Brockmann. In dieser Woche aber habe er die beiden beobachteten Taten im Oktober zugegeben. Ihn erwarte nun ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung. An den beiden Fahrzeugen sei "vorsichtig geschätzt" ein Schaden von etwa 1500 Euro entstanden. Seit Oktober keine neuen Sachbeschädigungen mehr: Ob der Mann auch für weitere Beschädigungen in der Großen Seestraße verantwortlich gemacht werden kann, muss sich noch zeigen. Allein in diesem Jahr habe es zwölf solcher Taten in der Straße zwischen dem Großen Segeberger See und der Bad Segeberger Innenstadt gegeben. Dabei wurde der Lack mehrerer Autos mit einem spitzen Gegenstand zerkratzt. Seit der Verdächtige im Oktober mit den Vorwürfen konfrontiert worden war, habe es keine derartigen Sachbeschädigungen mehr in der Seestraße gegeben, sagt Brockmann. Rätsel um das Motiv des Täters: Eine der betroffenen Fahrzeughalter ist Angelika L. aus Bad Segeberg. Ihr silberner Kleinwagen wurde am 11. September beschädigt. Das Auto habe nur eine Stunde um die Mittagszeit dort geparkt. Allein dabei sei ein Schaden in Höhe von 1000 Euro entstanden laut Kostenvoranschlag ihrer Werkstatt. Lesen Sie auch: Welche Versicherung zahlt Vandalismus-Schäden am Auto? Unter den Betroffenen kursierte schon damals die Vermutung, bei dem Täter könnte es sich um einen Anlieger in der Straße handeln, der sich an den vielen dort parkenden Autos störe. "Das Parken ist jedoch erlaubt in der Straße", sagt L., die diese Theorie ebenfalls für wahrscheinlich hält. Ob der Tatverdächtige tatsächlich Anwohner der Großen Seestraße ist, dazu macht die Polizei keine Angaben. Auch zum möglichen Motiv äußere man sich nicht, so Brockmann. Es gehe um den Schutz der Persönlichkeitsrechte des Mannes. Die Polizei gibt aber bekannt, dass es sich bei dem 78-Jährigen um einen Bad Segeberger handelt.