Strom-Tankstelle für Dorf ohne E-Autos

Amtsvorsteher Jörg Wrage gratulierte Jantzen zu dem Schritt in die mobile Zukunft. Er hoffe, dass noch in diesem Jahr weitere Ladesäulen am Gebäude der Amtsverwaltung in Boostedt folgen. Noch ist die Zahl der ausschließlich mit Strom betriebenen Fahrzeuge im Amt allerdings offenbar klein. In Rickling wisse er von niemandem, der ein Elektrofahrzeug besitzt, sagte Jantzen. „Aber wir wollten als Vorbild wirken und haben die Ladestation darum schon bei der Planung des Gemeindezentrums in die Machbarkeitsstudie aufgenommen.“ Tankstelle soll amtsweit genutzt werden: Die Kommunalpolitiker überlegten zudem, ob das nächste Fahrzeug für den Bauhof ein Elektromobil sein soll. „In Groß Kummerfeld gibt es zwei Tesla und einige elektrische VW“, wusste Jörg Wrage zu berichten. „Im Sinne eines Zusammenwachsens des Amtes wäre es, wenn die Groß Kummerfelder zum elektrischen Tanken nach Rickling fahren, und bei der Gelegenheit gleich noch im Markttreff in der Alten Schule ein paar Einkäufe erledigen würden.“ Die Investitionskosten für die Säule beliefen sich auf 14.000 Euro, berichtete Daniel Schaefer, Kommunalmanager der zur Hanse-Werk-Gruppe gehörenden Schleswig-Holstein Netz AG im Kreis Segeberg. Hansewerk-Gruppe und E.ON Drive haben die Säule installiert und sind in Zukunft für die Betriebsführung inklusive Abrechnung verantwortlich. Kilowattstunde kostet 40 Cent: Je Kilowattstunde werden etwa 40 Cent in Rechnung gestellt. So komme man bei einem Verbrauch von 15 Kilowattstunden je 100 Kilometer auf sechs Euro für diese Strecke, rechnete Gerhard Petersen von der SH Netz-AG vor. Die Säule hat zwei Ladeplätze mit einer Kapazität von jeweils 22 kW, so dass sich zwei Autos innerhalb von einer Stunde für eine Reichweite von rund 150 Kilometern aufladen lassen. Zu Hause dauere solch ein Ladevorgang acht oder mehr Stunden. Lesen Sie auch: Das Ladenetz im Kreis wächst Lesen Sie auch: Schon 63 Ladepunkte für E-Autos Lesen Sie auch: Alles rund um E-Tankstellen in Schleswig-Holstein Bezuschusst wurde die Installation vom Kreis Segeberg mit 7500 Euro. „Interessierte können sich noch melden“, ermunterte der Klimaschutzmager des Kreises Heiko Birnbaum. Das gelte für Gemeinden, aber auch für Gewerbebetriebe und Privatleute. Kreis fördert Projekte, auch private: Wichtig sei nur, dass die Stationen öffentlich zugänglich sind. Noch seien von den anfangs bewilligten 750.000 Euro noch genug Mittel für etwa zehn bis 15 Anlagen vorhanden. Der Zuschuss belaufe sich auf maximal 75 Prozent der Investitionssumme. Ob das Förderprogramm im kommenden Jahr fortgeführt wird, sei unklar, sagte Birnbaum. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Haushalt des Kreises müsse wohl gespart werden. In den vergangenen Jahren sind kreisweit 43 Ladestationen bezuschusst worden. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

Premiere in Rickling - Strom-Tankstelle für Dorf ohne E-Autos