Vom Fieber der Schatzsucher gepackt, wollen sie jetzt herausfinden, wie alt der Käfer ist, warum er verbuddelt wurde - und wieso er auf dem Kopf liegt.
Warum das Auto auf dem Kopf liegt, ist unklar
Nur etwa 15 Zentimeter unter der Erde schlummerte mitten in Schmalfeld jahrelang ein Relikt, das das Herz eines jeden VW-Fans höher schlagen lässt: ein taubengrauer VW Käfer, vermutlich aus den 1950er Jahren, samt Sitzen und Lenkrad. Am vergangenen Sonnabend entdeckte Kapteina den Volkswagen, als er ein Loch für eine Wassersammeltonne graben wollte. „Als ich beim Frühstück saß hat er dann Sturm geklingelt“, erzählt Stefan Diehr. Sofort hätten die beiden Männer angefangen, das Auto auszugraben – und stellten schnell fest, dass der Käfer verkehrt herum lag. „Außerdem fehlten die Achsen, der Motor und die Türen.“
Wie und warum der VW unter die Erde gelangte, ist bislang unklar. Diehr vermutet jedoch, dass die früheren Besitzer den Wagen einfach in einer Grube im Garten verklappt haben könnten. Dafür spräche auch, dass schwere Teile fehlen und die Fahrzeugsäulen vermutlich zerflext wurden, erläutert der VW-Experte. „Jetzt wollen wir das Rätsel des Käfers lösen, es hat mittlerweile die ganze Familie gepackt“, berichtet Diehr.
VW-Experte Diehr schätzt das Baujahr auf die 1950er Jahre
Weil Stefan Diehr selbst passionierter VW-Fahrer ist, hat er das „Projekt Käfer“ für seinen Nachbarn in die Hand genommen. Der 49-Jährige hat einen Käfer von 1986 und einen Karmann-Ghia von 1972 – ein Sportwagen auf der Basis des Käfers – in der Garage stehen.
Anhaltspunkte für das Alter hat er schon entdeckt, etwa das Lenkrad und die Scheinwerfer „Außerdem haben wir in der B-Säule die Schächte für die Winker entdeckt“, erläutert Diehr. Die Vorläufer der Blinker seien bis 1960 verbaut worden. Ein weiterer Hinweis ist laut Diehr die Form der Heckscheibe. So seien bis Mitte 1953 sogenannte Brezelfenster mit einem Mittelsteg üblich gewesen, anschließend bis 1958 Ovali-Fenster, danach etwas größere Scheiben. Eines dieser Modelle vermutet Diehr in dem Käfer. „Daher tippe ich auf Mitte bis Ende der 1950er Jahre.“
Und was soll mit dem Käfer nach der Bergung passieren? „Keine Ahnung“, sagt Diehr, „das müssen wir uns noch überlegen. Aber er kommt nicht auf den Schrott, das bringe ich nicht übers Herz.“