Schmalfeld: Sönke Wiese plant neue Schlachterei in der Landschlachterei Hahn

"Ich hoffe, dass wir das bis Ostern alles hinbekommen, dann mit dem Ladengeschäft beginnen zu können", sagt der 56-Jährige, der den Besuchern der Kaltenkirchener Wochenmärkte bestens bekannt ist. Dort steht er mittwochs und sonnabends mit seinem Verkaufswagen, vor dem sich dann stets lange Schlangen bilden. Die Schmalfelder Immobilie gehört immer noch der Hartenholmerin Gudrun Hahn, die dort acht Jahre lang tätig war. Davor betrieb sie 18 Jahre lang eine Schlachterei in Kaltenkirchen. Gerne erinnert sich die 67-Jährige, die über 50 Jahre in diesem Gewerbe zu Hause war, an ihre aktive Zeit zurück. "Es war immer so schön mit den Kunden, und ich bin immer noch traurig, dass ich 2019 schließen musste." Den Ausschlag dafür gab damals, dass einfach nicht genügend Personal zu bekommen war. Wiese steht in Kaltenkirchen und Kiel auf Wochenmärkten: Eine Erfahrung, die gerade auch Wiese macht, der aber optimistisch ist, das Team bis zur Eröffnung zusammengestellt zu haben. In den zur Schlachterei gehörenden Räumen, unter anderem mit einer Kühlung und zusammen gut 200 Quadratmetern, hat er die Arbeit bereits aufgenommen. Hier werden Wurstwaren hergestellt und Fertiggerichte produziert, die dann auf den Wochenmärkten angeboten werden. Mit seinem Verkaufswagen steht Wiese neben Kaltenkirchen noch regelmäßig in Kiel. Der Fleischermeister, der in der Nähe von Aukrug bei Neumünster wohnt, ist seit rund 30 Jahren selbstständig, bereits seit 21 Jahren auf Wochenmärkten zu finden. Lange besaß er auch ein Geschäft in Aukrug. Doch die dort gemieteten Räume waren zu alt und schließlich zu klein, sodass er sie aufgab, sich nur auf den Warenverkauf auf den Märkten fokussierte. Aber er fühle sich fit, nochmal etwas Neues anzupacken, "worauf ich auch richtig Lust habe". Dass sich jetzt die Gelegenheit in Schmalfeld ergab, freut ihn sehr. "Das passt für mich hier alles sehr gut." Das Ladengeschäft wird herausgeputzt: Jetzt soll noch Hand an den Laden gelegt werden, um dann dort die Waren gut präsentieren zu können. Und Wiese gibt auch gleich seine Devise preis: "Ich verkaufe wirklich nur das, was ich selbst auch gerne kaufen möchte." Daran habe er sich auch auf den Wochenmärkten stets gehalten und sei damit bestens gefahren. Deshalb setzt er auch auf Fleisch von Landwirten aus der Region. Sein Opa und sein Vater waren über Jahrzehnte Viehhändler, kannten sich mit Fleisch aus. Von ihnen hat Wiese gelernt. Deshalb achtet er genau darauf, wo er kauft, und vor allem penibel auf Qualität. "Und die Kunden danken es mir." Lesen Sie auch: Martin Habersaat kritisiert Karin Priens Politik in der Corona-Pandemie: Wir wollen keine Märchentante Aktuelle Zahlen und Grafiken: So entwickelt sich das Coronavirus Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Die Geschäftszeiten in seinem künftigen Laden stehen noch nicht fest. Klar ist aber, dass er dort auch Fertiggerichte anbieten wird. Dass es wegen der Corona-Pandemie keine große Eröffnung geben kann, schmerzt ihn etwas, sei aber nicht zu ändern. "Die werden wir irgendwann nachholen, wenn es unbedenklich möglich ist", verspricht der 56-Jährige. Schmalfelder Fleischmanufaktur GmbH heißt die neue Firma von Wiese, in der er nicht nur Geschäftsführer, sondern auch Gesellschafter ist. Weiterer Gesellschafter ist die Wasbeker Firma Fölster, ein Lebensmittelgroß- und Wochenmarkthandel. Sechs Angestellte werden zurzeit vom Schmalfelder Betrieb beschäftigt, darunter auch Wieses Tochter, die sich ums Büro kümmert.