Schüler-Busshuttle fährt sobald nicht von Bad Bramstedt nach Weddelbrook

Der Umzug der Betreuung hätte eigentlich schon im April dieses Jahres stattfinden sollen. Doch immer wieder wurde er aufgeschoben, weil Ausschreibungsergebnisse nicht vorlagen oder Möbel fehlten. Mittlerweile wird es immer wahrscheinlicher, dass der Umzug ganz abgeblasen wird. Grund für die neuerliche Kehrtwende ist ein Antrag des Vereins Lebenswelt Schule, der die Ganztagsbetreuung an den Schulen des Schulverbandes Bad Bramstedt betreibt. Verhandelt wurde darüber in der Schulverbandsvertretung hinter verschlossenen Türen. Schulverbandsvorsteherin Verena Jeske berichtet im Anschluss aber, dass der tägliche Bustransfer der Kinder "bis auf Weiteres" verschoben worden sei, weil "die pandemischen Zustände" ihn nicht zulassen. Für zwei Standorte fehlt das Personal: Nach vorliegendem Konzept sollten die Kinder mit frühem Unterrichtsschluss in Weddelbrook, die mit spätem Schluss in Bad Bramstedt betreut werden. Jeske erklärte, der Verein Lebenswelt Schule könne das aber personell nicht leisten. Ein weiteres Problem seien die Busse, in denen die Einteilung der Kinder in Kohorten nicht durchgehalten werden könne. Die im Unterricht getrennten Kinder würden dadurch in den Bussen vermischt werden. Das ist zwar auch in den Schulbussen nicht anders, was vermehrt zu Elternprotesten führt, diese werden jedoch vom Kreis Segeberg eingesetzt und unterliegen anderen rechtlichen Bedingungen. Ende der Pandemie nicht absehbar: Verena Jeske: "Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass sich Kinder unterwegs anstecken." Da das Ende der Pandemie nicht absehbar und somit unklar sei, wann wieder der normale Schulalltag einkehren werde, einigte sich die Vertretung auf die Formulierung "bis auf Weiteres." Anders als noch im letzten Jahr angenommen, gibt es aber auch keine Dringlichkeit, die Betreuung nach Weddelbrook zu verlegen. Im laufenden Schuljahr sind weniger Kinder als im vergangen angemeldet worden, wodurch sich die Raumnot gegenüber 2019 sogar etwas entspannt hat. Und gegessen wird in der zu kleinen Schulmensa zurzeit auch nicht. Jeske arbeitet schon am Anbau: Im Bad Bramstedter Rathaus drückt Bürgermeisterin und Schulverbandsvorsteherin Verena Jeske unterdessen aufs Tempo, um die kostspielige Übergangslösung Weddelbrook überflüssig zu machen. Sie ist erklärte Gegnerin des Bustransfers und will so schnell wie möglich einen Erweiterungsbau an der Storchennestschule realisieren, in dem die Betreuung dann ausreichend Platz hat. Erste Entwürfe des Gebäudes lägen bereits vor, sagte sie KN-online. Möglicherweise könne schon im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden. Dorfschule ist komplett eingerichtet: Weddelbrooks Bürgermeister Stefan Gärtner erklärte, das Schulgebäude in seinem Ort sei mittlerweile komplett eingerichtet. An einigen Tagen seien auch schon Kinder aus Bad Bramstedt mit dem Bus gebracht worden. Sie nutzen die Schule zurzeit für Projektarbeiten. Das eigentlich mit dem Shuttleservice beauftragte Hamburger Busunternehmen habe die Kinder gebracht und wieder abgeholt. Gärtner zeigte sich zuversichtlich, dass es noch zu dem von ihm gewünschten Umzug kommt. Er sieht darin den ersten Schritt, die 2013 geschlossene Schule wieder in Betrieb zu nehmen. "Die schwierige Lage zurzeit müssen wir natürlich akzeptieren", sagt Gärtner. "Auch die Angst der Eltern, dass die Kinder sich im Bus infizieren können, nehmen wir ernst." Noch keine Entschädigungsforderung des Busunternehmens: Das Busunternehmen hatte sich auf eine Ausschreibung des täglichen Shuttleverkehrs zwischen Bad Bramstedt und Weddelbrook beworben und den Zuschlag bekommen. Bisher hat das Unternehmen nach Angaben von Verena Jeske noch keine Entschädigungsforderungen gegenüber dem Schulverband geltend gemacht. Eigentlich hätte der Busverkehr schon nach den Sommerferien starten sollen.