Schule Leezen setzt wegen Corona und Präsenzunterricht auf Schnelltests

Mit der Öffnung des Schulbetriebs wurde Lehrkräften und Schulbeschäftigten in Aussicht gestellt, sich zweimal wöchentlich testen lassen zu können. Evelyn Kakkuri, Sozialarbeiterin am Schulzentrum Leezen, recherchierte, telefonierte Apotheken ab, um eine zu finden, in der sich die Kollegen testen lassen können. Doch sie fand keine. Schnelltests am Schulzentrum: Mitarbeiter lassen sich schulen: "Es gibt viel zu viele Schulen und viel zu wenige Apotheken, um alle regelmäßig zu testen", sagt Volker Eckstein von der Löwen-Apotheke in Bad Segeberg. Der Aufwand sei hoch. Irgendwann sei sie gefrustet gewesen, schildert Kakkuri. "Da habe ich am Telefon gesagt: Ich würde es ja selbst machen, wenn ich könnte." Sie kann, erklärte ihr Eckstein. Die Schulung in der Abnahme des Nasenabstrichs und der Anwendung des Schnelltests dauerten nur wenige Stunden. Im Klassenzimmer wird zweimal die Woche getestet: Im Erdgeschoss der Schule haben Kakkuri und ihre Kolleginnen Conny Reichert, Koordinatorin der Offenen Ganztagsschule, sowie studentische Hilfskraft Nina Samad ihr Schnelltest-Labor eingerichtet. Zweimal die Woche können sich hier alle Schulbeschäftigten testen lassen. Freiwillig. "Das Interesse ist groß", sagt Kakurri. Am Mittwoch kamen 35, also fast die Hälfte aller Schulbeschäftigen vom Schulleiter bis hin zu Reinigungskräften. "Es sind aber nicht jeden Tag alle an der Schule." Am Freitag sind Kakurri, Reichert und Samad wieder im Einsatz. Lehrer: "Kontakt mit 100 Haushalten": Lehrer Daniel Blank ist einer der ersten an diesem Vormittag. In wenigen Sekunden ist alles vorbei. Der Nasenabstrich sei unangenehm, sagt er. Die Tests hält er aber für eine gute Sache. "Privat habe ich Kontakt mit einem Haushalt und hier habe ich jeden Tag mit 100 Haushalten zu tun", nennt Blank seine Motivation. Lehrer seien doch schon ziemlich exponiert. Daher lobt er das Engagement und die Initiative seiner Kolleginnen. Währenddessen wird der Tupfer des Abstrichstäbchens in eine Lösung in einem Röhrchen getunkt. Kakkuri dreht das Stäbchen, drückt das Röhrchen, um so viel Material wie möglich vom Tupfer in die Lösung zu bekommen. Dann wird eine Pipette auf das Röhrchen gesteckt und die Lösung auf den Träger des Tests geträufelt. Nach 15 bis 20 Minuten ist das Ergebnis da: negativ. Positive Schnelltests werden nachkontrolliert: "Ein Streifen muss immer zu sehen sein auf dem Test", erklärt Evelyn Kakkuri. Es ist der Kontrollstreifen und zeigt die Funktionalität des Tests an. Wird ein zweiter Streifen rot, würde dies ein positives Ergebnis bedeuten. Das sei aber noch nicht vorgekommen. "Zum Glück", sagt Schulleiter Thomas Pachaly. Lesen Sie auch: Corona-Testzentrum in Henstedt-Ulzburg gestartet Wer positiv getestet wird, muss sofort nach Borstel ins Testzentrum für eine PCR-Testung im Labor und dann in Quarantäne. Da die Schnelltests nicht so zuverlässig sind wie der Labortest, wird jedes positives Schnelltest-Ergebnis nachkontrolliert. Die Schnelltests werden von Apotheker Eckstein für die Schule besorgt und vorfinanziert. Er lasse sich das Geld dann erstatten. Auch andere Schulen oder Kindertagesstätten könnten es umsetzen wie das Schulzentrum. Lehrer warten auf die Impfung: Eigentlich wäre es auch sinnvoll, Schüler zu testen, findet Schulleiter Thomas Pachaly. Das sei aber nicht möglich. "Dafür bräuchten wir das Einverständnis der Eltern." Jede Woche wird den Schulbeschäftigten nun der Schnelltest angeboten, um ein eventuelles Ausbruchsgeschehen frühzeitig zu erkennen. "Jetzt brauchen wir nur noch die Impfung", sagt Pachaly. Es sei gut, dass Lehrer sich nun schneller immunisieren lassen dürfen.