Mehrfach im Jahr treffen sich die kommunalpolitisch engagierten Frauen und diskutieren über die Fraktionsgrenzen hinweg. Dabei ist laut Bürgervorsteherin Monika Saggau (CDU) die Idee entstanden, die Wahl öffentlich zu bewerben. „Europa ist ganz bestimmt nicht perfekt, aber es ist das Beste, was wir haben“, sagt Monika Saggau. Das Ziel ist, den Passanten in der Innenstadt zu zeigen, was die Stadt und ihr Umfeld schon Gutes von der Europäischen Union gehabt haben. Die Kommunalpolitikerinnen denken dabei unter anderem an allerlei Förderprojekte, die mit Geld aus Brüssel verwirklicht werden konnten.
Privileg der Wahl sollen möglichst viele Menschen nutzen
Doch die Frauen wollen sich auch jenseits dieser finanziellen Anreize für ein offenes, freiheits- und friedensliebendes Europa einsetzen. „Es ist doch das höchste Gut, dass wir überhaupt zur Wahl gehen dürfen“, betont Traute Prang (SPD). Dieses Privileg sollten möglichst viele Menschen nutzen und ihr Kreuzchen bei einer demokratischen Partei machen – letztlich vollkommen egal, bei welcher. Die Sorge der Frauen ist, dass extreme Kräfte weiterhin an Boden gewinnen, weil deren Unterstützer zu Wahl gehen, die Wähler der auf dem Boden der Demokratie stehenden Parteien jedoch nicht. Monika Saggau: „Höchste Zeit also, für unser Europa zu kämpfen! Mit Engagement und Präsenz, mit Aufklärung und Erklärung!“
Gesang als emotionaler Höhepunkt
Ein emotionaler Höhepunkt soll gegen 13.30 Uhr folgen. Dann ist nicht nur die Bildung einer Menschenkette vorgesehen, sondern auch das gemeinsame Singen der Europahymne. Sie basiert auf dem Hauptthema „Ode an die Freude“ aus dem letzten Satz der 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens. Eigentlich besitzt die Europahymne keinen Text (um keine Sprache zu bevorzugen), aber in diesem Fall soll der deutsche Text „Freude schöner Götterfunken“ gesungen werden. Die Bürgervorsteherin will genügend Textzettel für die Teilnehmer kopieren lassen. Musikerinnen wie Anna Hinrichsen von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde und Dorothea Dreessen vom Männerchor haben laut Monika Saggau bereits zugesagt. Wer möchte, kann gern ein Instrument mit auf den Marktplatz bringen. Es sind zu dieser Aktion ausdrücklich nicht nur Frauen eingeladen.