Suchhunde im Einsatz gegen Schweinepest

"Wir sind das Pilotprojekt!", sagt Angelika Jensen, Leiterin der ersten Suchgruppe, die sich von Bad Segeberg aus nun nach Brandenburg an die polnische Grenze aufgemacht hat. Dort soll sie Wildschweine finden, die an ASP verendet sind. Jensens Spinone-Hündin Carlotte (2) wird zum ersten Mal unter Ernstbedingungen beweisen müssen, was sie im vergangenen Jahr gelernt hat. Mit ihr fahren Tanja von Seelen mit Hündin Elsa (4), Sandra Frank und Karsten Krzizan mit Rüde Darko (3), Dennis Stannius mit Drops (5) sowie Martina und Robert Assny mit Tessa. Schon 14 Teams im Kreis Segeberg ausgebildet: Insgesamt hatte die Kreisjägerschaft Segeberg 14 Teams unter fachkundiger Begleitung von Kreisveterinär Christoph Heilkenbrinker für die verantwortungsvolle Aufgabe ausgebildet. Im Landkreis Spree-Neiße werden sie schon dringend erwartet. Lesen Sie auch: Alles rund um die Afrikanische Schweinepest Dort sind in den vergangenen Wochen Wildschweinkadaver aufgefunden worden. Die Tiere waren teilweise schon vor langer Zeit verendet und haben manchmal nur noch aus Knochen bestanden. In elf Fällen hatte das Friedrich-Loeffler-Institut das ASP-Virus als Todesursache bestätigt. Hunde haben empfindliche Nase: Der Landkreis hat darauf eine Kernzone mit drei Kilometern Durchmesser eingezäunt und einen Bereich bis 15 Kilometer zum gefährdeten Bereich erklärt. Die Kernzone ist bereits einmal von rund 30 bis 40 Mitarbeitern von Forstamt, Veterinäramt und Unterer Jagdbehörde durchsucht worden. Ein Beamter des Vermessungsamtes hatte dafür gesorgt, dass auch kein Fleck vergessen worden ist. Nun aber sind die Hunde dran mit ihrer höchst empfindlichen Nase. Denn jetzt soll auch das gefährdete Gebiet durchsucht werden. Außer den Segebergern werden dort noch Suchteams aus Nordrhein-Westfalen und dem Saarland erwartet. Untergebracht werden sie auf Kosten des Landkreises in Hotels, von denen sie morgens mit Bussen zu den Einsatzorten gebracht werden. Die eigenen Fahrzeuge sollen nicht in den gefährdeten Bereich einfahren. Arbeiten im Wolfsgebiet: "Wie lange unsere Hunde unter den Bedingungen am Stück arbeiten können, wissen wir noch nicht", erklärte Angelika Jensen. Es soll warm werden, und die Hunde müssten zu ihrem Schutz ja auch Kevlar-Schutzwesten tragen. Denn nicht nur lebende Wildschweine sind gefährlich. "Das ist da unten auch Wolfsgebiet", ergänzt Dennis Stannius. Zum Eigenschutz und auch, um kranke, noch lebende Wildschweine abfangen zu können, nehmen die Suchteams ihre Jagdwaffen mit. Ehrenamtliche Hilfe: Die Afrikanische Schweinepest war nach Ausbrüchen in Polen und weiter östlich auch in Belgien festgestellt worden. Im September war sie das erste Mal in Deutschland bestätigt worden. Das Virus ist für Menschen und Hunde ungefährlich, für Schweine aber tödlich. Die Segeberger helfen ehrenamtlich. Außer einer kleinen Aufwandsvergütung gibt es nichts zu verdienen, nur Lob und Anerkennung. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

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