Segeberger verunsichert - Ansturm auf Läden ist ausgeblieben

Denn kurz vor Ostern waren wegen hoher Infektionszahlen im Kreis Segeberg schärfere Regeln erlassen worden. Im klassischen Einzelhandel etwa darf nur noch vorbestellte Ware abgeholt werden. Lebensmittelhändler und Baumärkte mit Waren des täglichen Bedarfs durften dagegen öffnen, aber nur von einer Person pro Haushalt betreten werden. Vor dem Fischverkaufswagen auf dem Famila-Parkplatz warteten zehn Kunden mit Abstand und Mund-Nasenschutz geduldig darauf, bedient zu werden. „Für das Frühstück brauchen wir unbedingt Fisch“, sagte Sven Gebarek aus Klein Rönnau. „Die haben das hier gut im Griff, ich hatte mit viel mehr Wartezeit gerechnet.“ Ausreichend Personal und Ware: Auch im Markt war die Wartezeit an den Kassen kurz, wie mehrere Kunden bestätigten. „Wir hatten personell aufgestockt“, erklärte stellvertretender Marktleiter Alexander Brüggen. Es sei aber, wie er am Nachmittag erklärte, mehr oder weniger ein normaler Sonnabend gewesen, der Ansturm sei ausgeblieben. Damit die Käufer noch am späten Nachmittag nicht vor leeren Regalen stehen mussten, sorgte ein 40-Tonner-Lkw mit viel Ladung noch um 16 Uhr für Nachschub. Bei den Discountern Aldi und Lidl waren die Parkplätze nur zur Hälfte gefüllt. Auch in der Innenstadt waren viele Parkplätze frei. Auf dem Wochenmarkt verteilten sich die Kunden gleichmäßig auf die Stände. Peter Heine aus Bad Segeberg, bekennender Vegetarier, hatte sich mit reichlich Gemüse eingedeckt und wartete geduldig auf seine Frau, die sich in die kurze Schlange vor dem Schlachter Niels aus Gönnebek eingereiht hatte. „Die Leute halten sich zurück, und die Schlange löst sich schnell auf“, berichtete er. Keine Staus vor den Baumärkten: Eine ähnliche Lage bot sich vor Baumärkten, die offen haben durften. Vor dem Hagebau-Markt waren die Parkplätze gut, aber nicht übermäßig gefüllt. Dennis Krümmel aus Bad Segeberg, der an sich nur etwas Malervlies für seinen Dachausbau kaufen wollte, war vorsichtig. „Das ist mir zur Zeit etwas voll da drin, ich warte lieber noch etwas ab.“ Bei Obi sah es etwas ruhiger aus. Auch dort hatte man sich auf einen verstärkten Ansturm vorbereitet, es kamen aber weniger Kunden als erwartet. Peter Hansen, Sprecher des Marktes, erklärte, dass sich viele Kunden durch die immer neuen Verordnungen von Land und Kreis verunsichert fühlten und viele nicht gewusst hätten, dass der komplette Markt offen sei. Beliebte Pommes-Bude wieder zurück: Der Renner seien erwartungsgemäß Artikel für den Garten gewesen. „Das Wetter passte ja auch dazu. Die Menschen wollen jetzt in den Frühling starten und ihre Gärten bepflanzen.“ Mit Freude registrierten auch viele Kunden, dass nach langer Zeit der Verkaufswagen für die beliebten Currywürste mit Pommes Frites auf dem Obi-Parkplatz wieder geöffnet hat. „Den haben wir lange vermisst“, freuten sich etliche Kunden, die sich damit das Kochen sparen konnten.