Anlass für solch einen Katalog ist wohl auch das Ansinnen der Asklepios-Kliniken, ihr Zentrallager von Hamburg nach Bad Bramstedt zu verlegen. Anfangs war die Euphorie groß, mittlerweile ist Ernüchterung eingetreten. Die Halle soll 100 Meter lang werden, darin jedoch arbeiten vor allem computergesteuerte Flurfahrzeuge, nur wenige Menschen. SPD-Fraktionssprecher Jan-Uwe Schadendorf sagte: „Es macht keinen Sinn, hektarweise Gewerbeland zu überdachen, wenn wir damit keine Arbeitsplätze schaffen.“ Bad Bramstedt stoße bald an seine Grenzen. Noch 6,5 Hektar könnten als Gewerbeland verkauft werden, so Schadendorf. Es gebe aber Anfragen für 16 Hektar.
Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach erklärte sogar, dass die Nachfrage im Gewerbegebiet Süd „dreifach höher“ sei als das Angebot. Schadendorf kritisierte, dass Gewerbeflächen bisher nach dem „Windhund-Prinzip“ vergeben wurden: Wer zuerst anfragt, bekommt den Zuschlag. Kübtach bestreitet das jedoch. Es seien individuelle Gespräche mit den Unternehmen geführt worden.
Grundstücksvergabe nach Punkten
Die SPD beantragte, einen Kriterienkatalog aufzustellen. Nach einer Punktebewertung soll Bewerbern der Zuschlag erteilt werden. Zu den Pluspunkten müsste nach Vorstellung der SPD neben der Zahl der Arbeitsplätze auch gehören, ob das Unternehmen aus Bad Bramstedt kommt und wie viel Gewerbesteuer es der Stadt bringt.
Die CDU unterstützte den Antrag, legte aber Wert darauf, dass der Kriterienkatalog „rechtssicher“ sein müsse. „Sonst müssen wir am Ende Schadensersatz an abgelehnte Firmen bezahlen“, so Stefan Bornhöft.
Abgelehnt wurde der Antrag von FDP und Grünen. FDP-Fraktionschef Helmer Krane: „Es ist für die SPD ja immer schwer erträglich, kein Regelwerk zu haben.“