Damit findet die Dauerfehde zwischen SPD-Mitglied Peter Engel und SPD-Stadtvertreter Tanzer Kocapinar, der für die neue Stadtvertretung kandidiert, einen unrühmlichen Höhepunkt.
Engel nennt Parteifreund Lügner
„Ich gehe davon aus, dass es bessere und ehrlichere Kandidatinnen und Kandidaten in Kaltenkirchen gibt“, schreibt Engel in dem Papier, das er im Wahlbezirk Kocapinars, zu dem unter anderem der Marschweg und die Brauerstraße gehören, verteilt hat. „Ich halte Tanzer Kocapinar für einen notorischen Lügner. Seine Wähler müssen wissen, dass er kein ehrlicher Mensch ist“, sagt Engel gegenüber der Segeberger Zeitung.
Kocapinar nennt Angriffe kindisch
„Kindisch und unmöglich“, nennt hingegen Kocapinar die Engel-Aktion: „Wenn ihn das aber glücklich macht, soll er ruhig so weitermachen.“
Der Streit zwischen den beiden Genossen, der bereits in gegenseitigen Strafanzeigen mündete, entstand nach einem Facebook-Post des Stadtvertreters mit türkischen Wurzeln. Engel sah in diesem Beitrag Radikalisierungstendenzen. Kocapinar hat sich inzwischen von dem Beitrag, den er nach seinen Worten kopierte und als reinen Denkanstoß verstand, inzwischen distanziert und auch recht schnell gelöscht.
SPD-Landesschiedsgericht benachrichtigt
Engel hatte dann auch die SPD-Partei- und Fraktionsführung attackiert, der er vorwarf, die Angelegenheit unter den Teppich kehren zu wollen. Daraufhin hatte der Kaltenkirchener Parteivorstand das SPD-Kreisschiedsgericht eingeschaltet. Das hatte Engel nach mündlicher Verhandlung aus der SPD ausgeschlossen. Dagegen hat Engel sofort Widerspruch eingelegt. Das Verfahren liegt nun beim SPD-Landesschiedsgericht.
„Dorthin haben wir das jetzt von Peter Engel veröffentlichte Papier weitergeleitet“, sagt SPD-Fraktionschef Bernd Schädler. Er betonte, dass Partei und Fraktion Kocapinar den Rücken stärken würden. „Wir stehen zu ihm und zu seiner Kandidatur.“