Riesen-Solarpark bei Pronstorf geplant

Mit Sonnenkraft Strom erzeugen: Photovoltaik boomt im Kreis Segeberg. Nach neuen Projekten an der Bahnlinie in Braak (ein Hektar), Groß Kummerfeld (sieben Hektar) und Wakendorf I (zehn Hektar) gibt es nun auch große Pläne östlich von Bad Segeberg. So möchten Investoren und Landbesitzer in großem Stil vor allem in Pronstorf, und auch in Strukdorf die Module aufstellen. Noch allerdings müssen die Gemeindevertretungen erst zustimmen. Ihnen gehören die beiden Verpächter an, als zweiter stellvertretender Bürgermeister und als Bürgermeister. Auf einer Fläche von Graf zu Rantzau: In Pronstorf macht Hans-Caspar Graf zu Rantzau, Hausherr von Gut Pronstorf, kein Geheimnis aus seinen Plänen. Im Dreieck zwischen den Ortsteilen Pronstorf, Eilsdorf und Strenglin soll eine Firma auf rund 50 Hektar eine riesige Anlage für Photovoltaik errichten. Bislang wächst dort Raps. Aber nach besonders verregneten und trockenen Jahren ist die Landwirtschaft zunehmend unberechenbar und nicht immer ertragreich geworden. Und ein neues, festes Standbein sei wichtig für ein Unternehmen, sagt Graf zu Rantzau. Auf einem seiner großen Schläge will er deshalb umschwenken. "Und mit mehr, als nur ein bisschen dabei zu sein." Hamburger Firma soll bauen dürfen: Er hat Gespräche mit mehreren Firmen geführt, und sich für die Solarwind Projekt GmbH aus Hamburg entschieden. Graf zu Rantzau sieht mehrere Vorteile: Das Unternehmen sei erfahren, betreibe die Anlage auch nach dem Bau weiter selbst und verkaufe sie nicht gleich wieder, bringe Erfahrung mit, und das Auftreten sei sympathisch. Lesen Sie auch: Darum gibt es immer mehr Solarparks Lesen Sie auch: Kommentar - Ulrich Metschies zu den Solarparks Gebaut würde ohne Subventionen und ohne tiefe Fundamente wie bei Windkraftanlagen. Gemeindevertretung berät: Bis zu 50 Megawatt könne die Anlage produzieren, so viel wie zehn Windkraftanlagen. Sie könnte damit rund 12000 bis 13000 Haushalte mit ausreichend Strom beliefern. Eingespeist werden soll der Strom in das Netz rund sechseinhalb Kilometer entfernt bei Strukdorf. Es müssen noch plan- und baurechtliche Fragen vorab geklärt werden. Darüber befinden Gemeindevertretungen. Blendwirkung prüfen: Prinzipiell seien PV-Anlagen auch abseits von Bahntrassen und Autobahnen möglich, sagt Kreisplaner Frank Hartmann. Nicht gebaut werden dürfte etwa in Schutzgebieten wie Biotopen. Auch die Blendwirkung sei ein Punkt, der überprüft werden müsse. Lesen Sie auch: Solar-Park Felde - Zustimmung mit Bedenken Pronstorfs Bürgermeisterin Bettina Albert betont: "Das ist bislang nur ein Vorschlag, eine Idee." Denn formal muss die Gemeindevertretung die Bauleitplanung auf den Weg bringen. Bürgermeisterin sieht Vorteile: Die Bürgermeisterin gehört, ebenso wie Graf zu Rantzau, der CDU an. Er ist der zweite stellvertretende Bürgermeister. Albert sagt, PV-Anlagen hätten eine geringe Auswirkung auf die Tierwelt und würden in nicht unerheblichen Umfang den Kohlendioxidausstoß von Kohle und Öl für die Energieerzeugung ersetzen. Das Projekt wird in der Gemeindevertretersitzung von der Solarwind Projekt GmbH vorgestellt und zu einem Heimspiel für Graf zu Rantzau. Um die hygienischen Abstandsregeln einzuhalten, wird am Donnerstag, 28. Mai, nicht im Eilsdorfer Sprüttenhus, sondern im Kuhstall des Gutes Pronstorf ab 19.45 Uhr getagt. Auch an A20 wird gebaut: Ähnlich ist es in Strukdorf. Dort soll gebaut werden, auf einer Flächeninsel zwischen der A20 und der früheren B206 (jetzt K115) nördlich des Dorfes. Bürgermeister Götz Leonhardt mochte auf Anfrage nichts sagen, verwies auf die Gemeindevertretersitzung am Mittwoch, 10. Juni, ab 19.30 Uhr in seiner Maschinenhalle. Grundstück des Bürgermeisters? Aus der Gemeindevertretung ist zu hören, es handele sich um ein Grundstück östlich der Brücke Bahnhofstraße, also nördlich des Dorfes. Es soll Leonhardt gehören. Er dürfte also nicht an den Beratungen teilnehmen. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

Strom für 12000 Haushalte - Riesen-Solarpark bei Pronstorf geplant