Struvenhütten weist nach 25 Jahren neues Baugebiet mit 26 Bauplätzen aus

"25 Jahre ist hier leider nichts passiert", sagt Bürgermeisterin Britta Jürgens. Die Gemeinde Struvenhütten hatte keine eigenen Flächen, um ein Baugebiet auszuweisen. "Eine ganze Generation ist uns verloren gegangen", bedauert Jürgens. Die Nachfrage von jungen Familien nach Grundstücken sei in all den Jahren groß gewesen, umso mehr freuen Britta Jürgens, ihr Stellvertreter Klaus-Jürgen Möller und der Vorsitzende des Bauausschusses, Norbert Wessel, sich, dass es nun bald die Möglichkeit für Interessierte gibt, ihr Traumhaus in ihrem Wunschort zu errichten. Kleine Variante war dem Land zu wenig: Seit dem Jahr 2013 versuchte die Gemeinde nach Auskunft von Jürgens, Möller und Wessel, für eine Grünlandfläche neben dem letzten Haus Richtung Ortsausgang an der Schulstraße das Okay des Landes und des Kreises zu bekommen, damit dort eine Bebauung zugelassen werde. Das sei die erste und kleinere Variante gewesen, erzählt Bürgermeisterin Jürgens. Erneute Kaufverhandlungen mit dem Besitzer: Im Gespräch mit der Landesplanung habe die allerdings gleich abgewunken. Die Fläche sei doch viel zu klein, warum man denn nicht gleich auch das angrenzende Land hinter der bestehenden Bebauung mit in die Planung nehmen wolle. Dieser Vorschlag einer L-Variante verblüffte die Struvenhüttener, denn der Kreis Segeberg habe angedeutet, dass eine größere Variante vom Land wohl nie genehmigt werden würde. Bei einem Ortstermin mit Kreis und Land hatten die Vertreter der Landesplanung sich hingegen sehr positiv über eine große Lösung ausgesprochen. „Dann sind wir mit dem Besitzer erneut in Kaufverhandlungen gegangen“, erinnert Britta Jürgens sich. Die Wiese direkt an der Schulstraße hatte die Gemeinde sich bereits zwei Jahre vorher gesichert. Lesen Sie auch: Hartenholm weist neues Baugebiet aus Zufahrt nur über die Schulstraße: Nun stehen etwas mehr als zwei Hektar Land zur Verfügung. Die Zuwegung - spricht die Zufahrt - wird über die Schulstraße erfolgen. Eine Verbindung zum Wohldweg in Höhe des Freibades ist nicht vorgesehen. Die Grundstücke werden ab 500 Quadratmeter groß sein. Bei guter Planung werden etwa 26 Bauplätze dort Platz finden. Die Grundstücke werden von der Gemeinde erschlossen verkauft. Möglich sind Einzel- und Doppelhäuser. Bevorzugt sollen junge Familien aus Struvenhütten die Grundstücke kaufen können. „Wir haben gestaunt, wie viele junge Leute Interesse daran haben, hier zu bauen“, sagt Klaus-Jürgen Möller. Die Nachfrage sei groß, auch die unsicheren Zeiten zu Corona hätten darauf keinen Einfluss. Keine Baugebiete in den Ortsteilen: Warum man in Struvenhütten bauen will? Bürgermeisterin Britta Jürgens spricht von der hohen Lebensqualität, auch wenn die Infrastruktur in ihrem Dorf nicht so gut sei. Es gibt weder einen Lebensmittelmarkt, noch einen vernünftigen öffentlichen Personennahverkehr. „Aber hier auf dem Dorf hat doch jeder ein Auto“, sagt Norbert Wessel, Vorsitzender des Bauausschusses. Wessel hat einen landwirtschaftlichen Betrieb im Ortsteil Bredenbekshorst. In den Ortsteilen Struvenhüttens gibt es keine Aussicht auf Neubaugebiete, bedauert er. Pluspunkte: Kita und Grundschule: Struvenhütten hat laut einer Statistik gut 14 Baulücken, die noch bebaut werden können. Alle befinden sich in privatem Besitz. Punkten kann der Ort mit der Grundschule und dem Kindergarten sowie dem Freibad. Der letzte Gasthof hingegen hat vor kurzem seine Türen geschlossen. Sollte alles nach Plan laufen, werden im kommenden Jahr die Bagger anrollen können, hoffen die drei Kommunalpolitiker Jürgens, Möller und Wessel. Bis dahin müssen noch Flächennutzungsplan und Bebauungsplan geändert werden. Diese bürokratischen Hürden sollen im Herbst genommen werden. Bewerben bei Gemeinde oder Amt: Interessierte für einen Bauplatz können sich bei der Gemeinde oder dem Amt melden. Es gebe zwar eine Warteliste, die sei aber bereits einige Jahre alt. Ob die, die ganz oben stehen, immer noch in Struvenhütten ein Eigenheim errichten wollen oder anderweitig fündig geworden sind, ist unklar. Im Rahmen des B-Planes wird auch eine Hinterbebauung der bestehenden Häuser an der Schulstraße möglich sein. Sie grenzen an das neue Baugebiet. Die Grundstücke seien alle sehr groß. Auf einen Schlag könnte Struvenhütten ordentlich an Einwohner zulegen. Und auch die Zukunft von Kindergarten und Schule sei etwas sicherer, freuen Britta Jürgens, Klaus-Jürgen Möller und Norbert Wessel sich. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.