Struvenhüttener Storch tot auf der Straße nach Hartenholm gefunden

"Unser Bekannter hat den Storch gefunden", bestätigt Jessica Knüppel aus Struvenhütten. Sie war gleich um 7 Uhr am Donnerstagmorgen zum Fundort an der Straße Richtung Hartenholm gefahren und hatte den Storch eingesammelt. Er habe sich angefühlt, als wenn er erst kürzlich verendet war, berichtet Knüppel. Der Storch hatte keine zunächst ersichtlichen Verletzungen, aber beim genauen Fühlen merkte Jessica Knüppel, dass ein Flügel gebrochen war. Vermutlich sei der große Vogel vor ein Fahrzeug geraten. Die ganze Familie ist traurig: Mit Sorge brachte die Tierfreundin den Storch heim, und wartete, was auf dem Nest am Hof ihrer Familie passierte. Denn dort hatte sich ein Storchenpaar zum Brüten eingerichtet. Und tatsächlich: Nur der eine Vogel war zu sehen, es kam keiner, der ihn ablöste. "Wir denken, dass das dann unser Storch ist, der gestorben ist", bedauert die Struvenhüttenerin. Ihre ganze Familie sei traurig, denn die Störche gehörten schon fast zur Familie und waren immer ein Hingucker auf dem Hof. "Das ist echt blöd", sagt Jessica Knüppel. Storchen-Experte gibt Brut keine Chance: Die Brut werde es wohl nicht schaffen, bedauert auch Holger Möckelmann, Nabu-Experte für Störche im Kreis Segeberg. Wenn von einem Paar nur ein Storch übrig bleibe, sei die Chance, dass die Eier ausgebrütet werden, gering. "Irgendwann fliegt der brütende Storch auf Nahrungssuche", erklärt Möckelmann. Dann liegen die Eier ungeschützt im Nest und kühlen aus. Das war es dann mit ihnen, wie Holger Möckelmann erzählt. "Dann ist die Brut verloren." Störche sitzen 30 Tage auf den Eiern. Nach dem Schlüpfen brauchen die Jungvögel 60 Tage, bis sie flügge sind und das Nest verlassen. Holger Möckelmann sieht keine Chance, die Brut der Struvenhüttener zu retten. "Der Wildpark Eekholt hat zwar eine Brutmaschine, aber die haben gerade ganz andere Probleme", meint er. Fürs Ausbrüten und die Aufzucht sei Fachwissen dringend vonnöten. Pech mit dem Bruterfolg: Seit einigen Jahren ist das Nest auf dem Hof Pöhls in Struvenhütten regelmäßig besetzt. Allerdings war immer viel Pech dabei: In fünf Jahren habe man nur zwei Mal Bruterfolg gehabt, bedauert Jessica Knüppel. Mal war es ein nasser Sommer, als die Jungstörche im Nest ertranken, mal war, wie jetzt auch, nur ein Storch übrig geblieben, der sich um die Brut kümmern konnte. Letztes Jahr wurden im Nest aber drei Störche groß. Der erste Storch kam am Valentinstag: In diesem Jahr bezog der erste Storch am Valentinstag, dem 14. Februar, das Nest. Der Partner folgte gut eine Woche später. Es wurde gleich Hochzeit gefeiert und Eier wurden gelegt. Der gefundene tote Storch trägt keinen Ring. Er wurde Donnerstagabend beerdigt. Mehr Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.

Struvenhütten - Storchenbrut ist in Gefahr