TSV Weddelbrrok will Dirtbike-Sparte gründen

Der TSV Weddelbrook steht unmittelbar davor, eine neue Sparte zu gründen, die den Verein für Jugendliche und junggebliebene Erwachsene wohl äußerst attraktiv machen wird. Tom Benn und Chris Leigh aus Bad Bramstedt sind mit ihrer Idee, einen sogenannten Dirtpark anzulegen, auf offene Ohren und Begeisterung beim TSV Weddelbrook, dem Bürgermeister und einer ganzen Reihe Jugendlicher gestoßen. Dirtbikefahrer möchte sich mit ihren BMX-Rädern oder Mountainbikes gerne so richtig austoben. Im freien Gelände ist dieses kaum möglich. Tables (Tische) mit Sprungschanzen, Mittelstücken und Landhängen beispielsweise bieten den Ausgangspunkt für waghalsige Fahrten und Kunststücke wie „Nohander“, bei dem die Hände vom Lenker genommen werden oder „Motowhip“, bei dem das Fahrrad im Sprung quer zur eigentlichen Fahrtrichtung gestellt wird. Auch Wälle eignen sich für die etwas außergewöhnlich Art, Fahrrad zu fahren. Als Baumaterial wird bevorzugt Erde und Lehm verwand, daher auch Dirtbikefahrer, abgeleitet vom englischen Wort Schmutz. Gemeindefläche neben der Turnhalle: In Weddelbrook finden die Planer gute Voraussetzungen vor. Dort befindet sich nämlich neben der Turnhalle ein Gelände, das der Gemeinde gehört und früher als Trainingsplatz für Fußball genutzt wurde. Diesen Zweck dient es zwar schon lange nicht mehr, ist aber noch immer als Sportstätte ausgewiesen, sodass im Genehmigungsverfahren keine Schwierigkeiten, beispielsweise mit Anliegern zu rechnen ist. Auch kann ein dort befindlicher Erdwall mit in die Anlage, die zunächst einmal rund 50 mal 100 Meter groß werden soll, einbezogen werden. Ausgelegt werden soll die Bahn für verschiedene Schwierigkeitsgrade, sodass auch Anfänger sich langsam an den Sport herantasten können. Ohne Trainer und feste Zeiten: Um vor Vandalismus geschützt zu sein, soll die Dirtbahn eingezäunt werden. Da es nach Vorstellungen des TSV-Vorsitzenden Heino Früchtenicht keine festen Trainingszeiten geben wird, soll jedes Mitglied der neuen Sparte einen Schlüssel für den freien Zutritt erhalten. Es wird auch keinen Trainer oder Übungsleiter geben. „Wir werden aber mit Tipps unterstützen, wenn wir vor Ort sind“, versichert Tom Benn. Sponsoren werden gesucht: Er hatte mit Mitorganisator Chris Leigh bereits einen Plan ausgearbeitet, der aber, so Benn, während des Bauens immer noch ein wenig an die Notwendigkeiten angepasst werden kann. Auch über die Finanzierung des Projekts, dass nach Benns Hochrechnung circa 8000 Euro Kosten könnte, haben sich die beiden schon Gedanken gemacht. „Wir hoffen auf Eigenleistung und Sponsoring. Vielleicht kann beispielsweise ein Bagger kostenlos zur Verfügung gestellt werden“, geben sie sich optimistisch. Finanziell konkreter wird da der Geschäftsführer des Kreissportverbandes, Sven Neitzke, der bei der ersten Besprechung dabei war. „Das ist eine ganz normale Sportanlage für eine Trendsportart, da gibt es kein Problem mit der Förderung“, versichert Neitzke. 20 Prozent der Kosten könnten vom Kreissportverband als Zuschuss gewährt werden. Sofern nicht die Gemeinde, sondern der TSV einen Zuschussantrag stellt, seien weitere 20 Prozent vom Landessportverband zu erwarten, erklärt er. Und letztlich muss sich die Gemeinde ebenfalls finanziell am Projekt beteiligen, damit Zuschüsse fließen können. Er erwarte aber diesbezüglich keine Schwierigkeiten, erklärte der ebenfalls anwesende Bürgermeister Stefan Gärtner. Er hat den Punkt „Dirtbahn“ bereits auf die Gemeindevertretersitzung am kommenden Mittwoch, 28. August, auf die Tagesordnung gesetzt, damit die notwendigen baurechtlichen Maßnahmen möglichst schnell eingeleitet werden können. Baufirmen haben Mitarbeit signalisiert: „Baufirmen, bei den wir angefragt haben, würden am liebsten sofort mit dem Bau beginnen, weil das vorgesehene Gelände derzeit noch ohne das Anlegen einer Baustraße befahren werden kann“, erklärt Tom Benn. Ein gutes Dutzend anwesender Kinder zeigte sich begeistert in Vorfreude auf die Bahn, zumal sie aus der Schule wüssten, dass Kinder aus anderen Dörfern sofort mit dabei wären. Sie würden teilweise den Aushub, der beim Bau eines Stalls angefallen ist, zum Dirtfahren nutzen oder ins Herrenholz in Bad Bramstedt fahren, erklären Ben und Lucas (beide 12). Mehr Nachrichten aus dem Kreis Segeberg lesen Sie hier.