Über ein halbes Jahr nach einer brutalen Faustschlag-Attacke in der "Black Lounge" der Diskothek "Joy" in Henstedt-Ulzburg steht der Totschlagsprozess gegen einen 22-jährigen Mann vor dem Ende: Der Angeklagte mit albanischem Pass soll den reglos am Boden liegenden Syrer wuchtig gegen die Schläfe geschlagen haben. Das Opfer erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und starb wenige Tage später im Krankenhaus.
Staatsanwaltschaft spricht von Tötungsabsicht
Die Staatsanwältin ging am Montag vor dem Kieler Landgericht von Körperverletzung mit Todesfolge in Tateinheit mit versuchtem Totschlag aus. Sie warf dem Angeklagten vor, dass er den Kopf des reglos am Boden liegenden Mannes mit einer Hand fixierte, bevor er ein zweites Mal „in Tötungsabsicht“ wuchtig zuschlug. Allerdings habe bereits der Aufschlag des Mannes auf dem harten Fußboden zu den tödlichen Kopfverletzungen geführt.
Verteidigung fordert weniger als 2 Jahre
Die Verteidigung forderte wegen Körperverletzung eine Strafe von nicht mehr als zwei Jahren, die noch zur Bewährung ausgesetzt werden könne.
Der Angeklagte habe das Opfer nicht töten wollen. Der 22-Jährige hatte sich zu Prozessbeginn entschuldigt und die Schläge bedauert. Das Urteil soll am 2. Mai verkündet werden.