Wege-Zweckverband erhöht die Müllgebühren ab 1. Januar im Kreis Segeberg

27 von 106 stimmberechtigten Mitgliedern waren dieses Mal nach Norderstedt gekommen. Es hätten laut Gemeindeordnung sogar nur drei gereicht. Der Sitzungstermin einen Tag vor Heiligabend war kein glücklicher. "Aber es ist der einzig mögliche", bedauerte Hanno Krause, Vorsitzender der Verbandsversammlung. "Ich hätte mir auch etwas anderes vorstellen können." Jedoch sollen die Beschlüsse noch am 1. Januar gültig werden – darunter auch die Erhöhung der Müllentgelte. Erhöhung der Müllgebühren trotz Gewinnerwartung im Kreis Segeberg: Wie schon im Hauptausschuss im November kam erneut die Frage auf, warum eine Erhöhung von acht Prozent notwendig sei. Je nach Ortschaft falle die Erhöhung noch deutlicher aus, sagte Karin Honerlah aus Henstedt-Ulzburg. Im Haushalt plane der Wege-Zweckverband doch mit einem Überschuss von einer Million Euro, reiche dann nicht vielleicht auch eine geringere Anhebung der Entgelte? "Wir wollen die Unterdeckung aus den Vorjahren vollständig ausgleichen", begründete Verbandsvorsteher Peter Axmann die Berechnung. In 2017 habe es eine Unterdeckung von 741.000 Euro in der Abfallwirtschaft gegeben, 2018 waren es 321.000 Euro laut Verwaltungsvorlage zur Sitzung. Haushalt für 2021 beschlossen: Außerdem seien die Personalkosten gestiegen. Ohne große Diskussion wurde die Erhöhung schließlich gebilligt. Es ist die dritte Entgelterhöhung in vier Jahren. Überhaupt war es eine Versammlung im Schnelldurchlauf, ohne große Erklärungen und Nachfragen. Der Haushalt wurde bei einer Enthaltung angenommen. Über alle Sparten rechnet der WZV mit Erlösen über 44,5 Millionen Euro. Die Personalkosten belaufen sich auf 17,2 Millionen Euro. Im Ergebnis plant der WZV mit 1,2 Millionen Plus. Investitionen: Breitbandausbau soll im Sommer vorankommen: Gleichzeitig sollen 18,6 Millionen Euro investiert werden, davon zehn über Kredite. 7,6 Millionen Euro sind für den Breitbandausbau eingeplant. Dabei geht es laut Justiziar Nis Nissen um den Ausbau im Fördercluster im Amtsbereich Trave-Land. Hier hatte es einige Verzögerungen gegeben. Derzeit liefen die letzten Abstimmungen mit dem Breitbandkompetenzzentrum und dem Betreiber Wilhelm.tel, so Nissen. Im Januar sollen nun die Tiefbauarbeiten ausgeschrieben werden. "Wir hoffen auf ein zuschlagsfähiges Angebot, so Nissen. Dann soll der Ausbau im Sommer vorangehen. Fünf Millionen Euro sollen in die Abfallsammlung investiert werden, dabei geht es um neue Fahrzeuge, aber auch das Chipping bei den Mülltonnen, um Schwarztonnen aufzudecken, für deren Leerung nicht gezahlt wird. 1,3 Millionen sind für Investitionen auf den Recyclinghöfen vorgesehen. Planungen für die Deponieerhöhung: 206.000 Euro sind für die Deponie Damsdorf/Tensfeld eingeplant. Es geht vor allem um die Planung für eine Erhöhung der Deponie, die nach derzeitigem Stand verfüllt ist. Für die Nachsorge aber fehlen 24 Millionen Euro. Diese sollen durch eine Kapazitätserweiterung erwirtschaftet werden. "Die Deponieüberplanung wird sicherlich einige Jahre dauern", meldete sich Karin Honerlah zu Wort. Ob in den kommenden Jahren mit weiteren Kosten zu rechnen sei, wollte sie wissen. Verbandsvorsteher Axmann rechnet nicht mit weiteren Planungskosten in den kommenden Jahren. "Wir wollen die Deponie lediglich erweitern und keine neue bauen", sagte er. Die Antragsunterlagen sollen Anfang 2021 eingereicht werden. Honerlah blieb skeptisch, sie befürchtet, dass im Verfahren noch einige Gutachten angefertigt werden müssten. "Diese werden noch viel Geld verschlingen."