Wegen Sanierung des Mözener Sees mussten 3,5 Tonnen Fische umziehen

Seit über 13 Jahren befinden sich der Mözener See und der Neversdorfer See in einem Sanierungs-Programm. Die Seen, ihre Zuläufe und das Umland waren eingehend untersucht worden. Einige Konzepte wurden umgesetzt wie die Renaturierung des Leezener Autals zwischen den Gewässern. Zu 90 Prozent wird auf Flächen dort kein Dünger mehr verwendet. Im Mözener See ist in den vergangenen Jahren auch das Hegefischen durch einen Berufsfischer erfolgt, um den Anteil an unerwünschten Weißfischen wie Brassen und Rotaugen zu reduzieren, wie zuletzt vor einigen Tagen. 3,5 Tonnen Brassen rausgeholt: Ins Netz gingen beim Schleppzug 3,5 Tonnen Brassen. Sie wurden per Lebendtransport an Angelvereine für deren Gewässer umgesiedelt. Mehrere mitgefangene Edelfische wie Hecht, Karpfen und Zander landeten wieder im See. Erstmals soll demnächst auch im Neversdorfer See ein Hegefischen stattfinden. Amtsvorsteher Ulrich Schulz aus Leezen und einer der Seeeigner, Hans-Jürgen Asbahr, informierten sich über das jüngste Abfischen der Fischereigenossenschaft Mözener See. Hegefischen alle vier, fünf Jahre: Berufsfischer Peter Liebe aus Süsel bei Eutin kann dann seine naturverträgliche Ausrüstung wie Pontons, Fangbehälter, ein 350 Meter langes Schleppnetz und seine langjährige Berufserfahrung auch beim Abfischen im Nachbarsee einbringen. Das alle vier bis fünf Jahre organisierte Hegefischen gehört zum Sanierungskonzept für den Mözener See, erläuterte Vorsitzender Kristian Draeger (64) aus Kükels. Der Lohnunternehmer war vor vier Jahren zum Nachfolger von Hans Voß-Nemitz (73, Mözen) gewählt worden, der die Genossenschaft rund 20 Jahre geleitet und sich intensiv für einen besseren Zustand des Sees eingesetzt hatte. Wasserflöhe können sich besser entwickeln: Der vor Jahren von Biologen festgestellte schlechte ökologische Zustand des Gewässers solle weiter verbessert werden, sagte Draeger. Durch die Reduzierung der Weißfische werde erreicht, dass sich das filtrierende Zooplankton wie Wasserflöhe als Algenfresser gut entwickeln kann. Das führe zu weniger Phosphateintrag im See, zu höheren Sichttiefen und zur Wiederansiedlung von Wasserpflanzen. Auf Initiative der Fischereigenossenschaft soll die Wasserqualität des Sees zusätzlich durch den Einbau einer Tiefenwasserbelüftung mit Sauerstoffzufuhr verbessert werden. "Die Kosten dafür muss die Fischereigenossenschaft leider selbst tragen", bedauerte Draeger. Seebelüftung geplant: Fördermittel gebe es nicht, obwohl die Genossenschaft Mitglied der Arbeitsgruppe "Seesanierung" sei. Da das Original für die Belüftung mit rund 60.000 Euro zu teuer sei, käme eine bauliche Variante mit Unterstützung eines Experten infrage. Geplant sei die Gründung eines Fördervereins, der unabhängig von der Genossenschaft arbeite. Die Gemeinnützigkeit habe das Finanzamt inzwischen anerkannt, sagte Draeger. Sponsoren als Unterstützer hätten sich bereits gemeldet, freute er sich. Sobald die Baugenehmigung für das Projekt vorliege, werde die Vereinsgründung in die Wege geleitet. Mözener See ist 131 Hektar groß: Die Fischereigenossenschaft "Mözener See" ist ein Zusammenschluss von Anteilseignern des 131 Hektar großen Mözener Sees. Insgesamt gibt es 101 See-Eigentümer. Verwaltet wird das Gewässer durch den Vorstand. Vorsitzender ist Kristian Draeger, Geschäftsführer und Kassenwart Horst-Peter Arndt. Weitere Mitglieder sind derzeit Klaus Stolten, Sven Teegen und Marco Thies. Der Vorstand ist zuständig für die Gewässerpflege sowie die Erhaltung und Förderung des Fischbestandes. Dafür werden auch die Erlöse aus den Angel- und Bootsscheinen verwendet. Mit jährlichen Fischbesatzmaßnahmen sorgt die Fischereigenossenschaft dafür, dass ein stets ausreichender Fischbestand erhalten bleibt.